WSV Georg Kreß: Kampf gegen die Leukämie

Der frühere WSV-Erfolgscoach erholt sich von einer Krebserkrankung. Die Stammzellenspende seines Bruders rettete das Leben des im Tal nach wie vor populären Fußballtrainers.

 Georg Kreß im Mai 2003 nach dem Regionalliga-Aufstieg in Freialdenhoven.

Georg Kreß im Mai 2003 nach dem Regionalliga-Aufstieg in Freialdenhoven.

Foto: Dirk Freund

Georg Kreß war der 33. WSV-Trainer seit 1954 — und derjenige, der in den letzten Jahren wie kein Anderer mit seinem Charisma in dieser Stadt für Freude am Fußball und Lust auf Stadionbesuche sorgte. Er stieg mit dem WSV 2003 aus Liga vier auf und verpasste nur um ein Haar den sensationellen Durchmarsch in die 2. Bundesliga. Unter seiner Führung gab es mitreißende Spiele, eine wohltuende Grundstimmung und man sah fröhliche Menschen, die sich dem WSV jahrelang verweigert hatten. Sogar ein Nachholspiel mit viel Vorgeplänkel vor 6.517 Zuschauern (davon 70 Prozent aus Wuppertal) im Westfalenstadion am 19. Mai 2004 bei Borussia Dortmund II wurde 2:1 gewonnen. So wurde Georg Kreß schließlich einer der kaum noch zu zählenden Trainer der Runge-Ära. Im Jahr 2008 kehrte er noch einmal als Manager ins Zoo-Stadion zurück.

Das alles aber trat für ihn im August 2013 in den Hintergrund, denn Georg Kreß erkrankte an Leukämie. Er hatte sich in Kleve mit seiner neuen Familie ein Haus gekauft, als ihn nach ständigen körperlichen Schwächen die Diagnose traf. Kreß: "Mein großes Glück war meine Familie. Von meinem älteren Bruder Raimund habe ich im Januar nach drei Chemotherapien in Essen erfolgreich eine Stammzellentransplantation bekommen. Es geht mir wieder sehr gut, nur die Stimme ist noch nicht wieder in alter Verfassung."

Momentan ist er krankgeschrieben und erholt sich mit Ehefrau Christina und dem zweijährigen Sohn Paul auf der Insel Baltrum. Georg Kreß arbeitete nach dem WSV bei Wattenscheid 09, Preußen Münster, dem insolvent gegangenen FC Kleve und notgedrungen beim Landesligisten SV Straelen.

Heute sagt er: "Im Moment beschäftige ich mich mit Fußball nur am Rand. Meine Familie und meine Gesundheit sind das Wichtigste."

(Rundschau Verlagsgesellschaft)
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