Fußball-RL Samstag bei Kölns U21 WSV: Hype-Verwunderung und neuer Foto-Wunsch

Wuppertal · Na klar, auch in der Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel am Samstag (29. August 2023) bei der U21 des 1. FC Köln war die Last-Minute-Siegesserie des Fußball-Regionalligisten Wuppertaler SV ein Thema. Wobei sich Trainer Hüzeyfe Dogan ein bisschen über den zum Teil bundesweiten medialen Hype wundert.

Der WSV will weiter mit den Fans feiern.

Der WSV will weiter mit den Fans feiern.

Foto: Dirk Freund

„Es kann gerne mehr dazukommen, ich kann damit leben“, sagt der 42-Jährige. „Aber ich habe noch kein Spiel gesehen, das 85 Minuten dauert, sondern immer 90 plus Nachspielzeit.“ Marketingchef Daniel Grebe freut sich indes sich über die gestiegene Aufmerksamkeit, die sich beispielsweise in den erhöhten Zugriffszahlen in den vereinseigenen Kanälen niederschlägt.

Abwehrspieler Niklas Dams, dessen damaliges Team Servette Genf nach eigenen Angaben mal „über 70 Prozent der Tore in den letzten 15 Minuten“ erzielt hat, sieht das ebenfalls pragmatisch: „Natürlich will man gerne früher Tore erzielen. Aber es gibt ein gutes Gefühl, wenn man weiß, man ist jederzeit für ein Tor gut. Was der Wille ausmacht, das hat man in den letzten Spielen gesehen. Wir haben uns aber zum Ziel gesetzt, nicht immer die Spiele auf den letzten Drücker zu entscheiden, sondern gerne auch vorher. Ich hoffe, dass es am Wochenende soweit ist.“

Um lächelnd nachzuschieben: „Wenn wir am Ende wieder das Tor machen, dann ist es mir auch egal. Es sind immer sehr emotionale Siege. Vielleicht sogar einen Tick schöner hinten raus. Aber: Es muss nicht immer so spannend sein.“

Während in der vergangenen Saison die U-Mannschaften der Stolperstein waren (Dogan: „Da haben wir zu viele Punkte liegenlassen“), stehen nun bereits zwei Siege gegen Gladbach und Schalke zu Buche. Und erneut wartet eine anspruchsvolle Aufgabe. „Köln ist eine gute Mannschaft mit einem guten Umschaltspiel, technisch spielstark. Aber wir fahren da mit vier Siegen im Rücken hin“, meint Dogan, der weiß, dass man mit Blick auf die zahlreichen Talente deren „Spiellaune mit Aggressivität rausnehmen“ muss.

Und natürlich Stürmer Justin Diehl aus dem Rennen, der zuletzt nicht mehr im Kölner Profikader vertreten war. „Das ist ein sehr guter Spieler, sehr jung. Er weiß, wo das Tor steht, ist trickreich. Mann muss man drauf vorbereitet sein“, erklärt der WSV-Coach. Dams: „Es gibt Unterschiede zwischen U-Mannschaften und den ,normalen‘. Sie sind gut ausgebildet, vor allem fußballerisch, und haben meist anderen Ansatz mit Blick auf das Spiel und die Philosophie. Schalke und Gladbach andere Spiele als Aachen und Rödinghausen. Manchmal kann man sich so gut vorbereiten, wie man will, und dann spielen am Wochenende ganz andere Spieler …“

Nicht mit dabei sind beim WSV auf jeden Fall Philipp Hanke (Kreuzband), Lukas Demming (Innenband) und Jef Tchouangue. Semir Saric und Kevin Hagemann sind dagegen wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen. Daran nimmt momentan auch der 32 Jahre alte Stürmer Marco Terrazzino (unter anderem Hoffenheim, Karlsruhe, Freiburg, Bochum, Dresden, Paderborn, zuletzt Lechia Gdansk in Polen, 73 Bundesliga-Spiele, 131 Zweitliga-Einsätze) teil, um sich fitzuhalten.

„Er ist ein sehr guter Kicker mit einem guten Charakter und kommt bei der Mannschaft gut an. Schauen wir mal“, lässt Dogan alle Optionen offen. Weil Terrazzino seit dem Sommer ohne Vertrag ist, kann er auch nach dem Ende der Transferperiode verpflichtet werden. „Stand heute hält er sich nur fit“, so Sportchef Gaetano Manno auf Rundschau-Anfrage.

Zuvor gilt aber alle Konzentration dem Auftritt im Franz-Kremer-Stadion. Und auch dort will der WSV nach dem Abpfiff wieder ein Siegerfoto mit seinen Fans machen. Zur weiteren Motivation. „Ja, die hängen wir auf“, bestätigt Dams. „Und ich hoffe, dass wir noch viele Bilder dazukommen.“

(jak)