Staatsanwaltschaft Keine Anklage gegen WSV-Spieler Daniel Grebe

Wuppertal · Der Fußballer hatte einen Notarzt zu Fall gebracht, anscheinend beim Versuch, ihn "anzuschieben". Der Arzt verzichtet auf Strafanspruch, teilt die Staatsanwaltschaft mit. Ermittlungen zum umstrittenen Rettungseinsatz bei einem WSV-Spiel von November dauern an.

 Es dauerte lange, bis Christian Müller geholfen wurde.

Es dauerte lange, bis Christian Müller geholfen wurde.

Foto: Dirk Freund

Der Notarzt, der bei einem umstrittenen Rettungseinsatz am Rand des Spiels WSV gegen KSC im Einsatz war, verzichtet auf seinen möglichen Strafanspruch gegen WSV-Spieler Daniel Grebe. Die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen gegen den Fußballer eingestellt. Das teilt die Anklagebehörde mit.

Bei der Regionalliga-Partie am 4. November war ein Uerdingen-Spieler schwer verletzt worden. Der folgende Rettungs-Einsatz begann laut mehrerer Berichte extrem spät. Augenzeugen zeigten später unterlassene Hilfeleistung an. Am Rand dieses Geschehens waren Grebe und der Notarzt aneinander geraten.

Laut früheren Berichten hatte sich der Arzt beim Sturz verletzt. Oberstaatsanwalt Wolf-Tilman Baumert erläuterte, Grebe hätte anscheinend versucht, den Arzt "anzuschieben": "Er hatte nicht die Absicht, zu verletzen oder den Einsatz zu behindern. Es ging ihm wohl eher nicht schnell genug. Die Aktion war halt nicht besonders geschickt." Grebe soll sich unmittelbar anschließend beim Arzt entschuldigt haben.

Der Staatsanwaltschaft zufolge könnte der Spieler den Sturz fahrlässig verursacht haben. Damit komme es für ein Verfahren aber auf den Strafantrag durch den Geschädigten an. Nur bei schweren Folgen würde die Anklagebehörde von sich einschreiten; das sei aber nicht der Fall. Ebenfalls habe es sich nicht um einen tätlichen Angriff auf Rettungskräfte gehandelt. Baumert: "Auch das würde Vorsatz voraussetzen." Die Ermittlungen zur Anzeige um unterlassene Hilfeleistung dauern an, fügt er hinzu.

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