Handball-BL: Sonntag in Flensburg BHC: Hohe Trauben im hohen Norden

Wuppertal · Der Handball-Bundesligist Bergische HC hat seit Anfang November 14:4 Punkte geholt. Nun wartet in der SG Flensburg-Handewitt eine denkbar hohe Hürde. Am Sonntag (19. Februar 2023) um 16:05 Uhr in der Flens-Arena sind die Löwen bei den Norddeutschen zu Gast.

 Szene aus dem Hinspiel in Düsseldorf, das der BHC klar verlor.

Szene aus dem Hinspiel in Düsseldorf, das der BHC klar verlor.

Foto: Dirk Freund

Sie reisen voraussichtlich mit einem guten Gefühl an. Die aktuelle Trainingswoche lief deutlich besser als die vorige. Die Erinnerungen an Flensburg sind aus BHC-Sicht indes gemischt. Die SG brachte dem BHC die einzige Niederlage seit vorigem November bei. Das 18:31 im Düsseldorfer PSD Bank Dome war sogar eine der höchsten Pleiten jemals.

„Die Deckung war in den ersten 15 Minuten noch in Ordnung, alles danach war wirklich schlecht“, erinnert sich Trainer Jamal Naji ungern an die Partie im Dezember. „Das war einfach ein rabenschwarzer Tag für uns.“

Gemessen daran kann es am Sonntag in der Flens-Arena nur besser laufen. Doch das ist gewiss nicht der Anspruch der Mannschaft. „Grundsätzlich spielen wir jedes Match, um es zu gewinnen“, betont Naji. „Die Chancen sind in dem Spiel nicht so hoch wie in manch anderem, aber trotzdem ist das unser Ziel.“

Rückblicke auf Flensburg-Spiele in jüngerer Vergangenheit fallen aus BHC-Sicht nicht gänzlich negativ aus. Am vorletzten Spieltag der vergangenen Saison siegten die Löwen völlig überraschend 24:21. „Da war ich noch nicht dabei, aber die Jungs können diese Begegnung vielleicht für sich nutzen“, meint der Coach.

Vor allem aber dürfte die aktuelle Form für ein hohes Maß an Selbstvertrauen sorgen. Der 28:27-Erfolg über die MT Melsungen sorgte gleichermaßen bei Fans und Verantwortlichen für Begeisterung. „Das war schon auf hohem Niveau von uns“, sagt Naji, der natürlich trotzdem Kleinigkeiten zu bemängeln hat: „Wir haben noch ein bisschen Luft, was unsere Tiefe im Angriff angeht. Wir lösen uns manchmal zu früh vom Ball.“

Dennoch: Die Trainingswoche vor der Partie gegen Melsungen war von Ausfällen und Krankheiten geprägt. Einige Spieler waren nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte, und trotzdem hat die Mannschaft einen solchen Auftritt hingelegt. In dieser Woche lief es besser. Es gab fast keine Rückschritte, was die personelle Entwicklung betrifft.

Im Unterschied zum vorigen Spiel wird allerdings nahezu sicher Torhüter Christopher Rudeck ausfallen. Er ist krank und wird zum ersten Mal in dieser Saison durch Louis Oberosler ersetzt. Der könnte zu seinem ersten Einsatz in der Bundesliga kommen. Wahl Nummer eins zwischen den Pfosten dürfte aber Peter Johannesson sein.

Wieder im Mannschaftstraining befindet sich Simen Schönningsen, doch für einen Einsatz kommt der Rückraum-Linkshänder noch nicht infrage. Das könnte bei Elias Scholtes, der vorzeitig von den Rhein-Neckar Löwen gekommen ist und ab sofort Teil des Löwen-Kaders und damit Positionskollege Schönningsens ist, anders sein. Der 19-jährige Linkshänder wird bis Sonntag vier Einheiten mit seinem neuen Team absolviert haben. „Ob er eine Option ist, hängt davon ab, wie schnell er unsere Angriffsidee verinnerlicht“, sagt Naji.

Grundsätzlich gilt: „Lapidar gesagt brauchen wir in Flensburg Spieler, die über sich hinauswachsen, damit wir eine Chance haben“, stellt der 36-Jährige klar. „Wir benötigen eine hohe Effektivität im Angriff. Das wird schwierig, weil Flensburg defensiv eine der besten Mannschaften der Liga ist. Wenn wir das schaffen – gepaart mit einer hohen Abwehrqualität - ist vielleicht etwas möglich.“

Die Flensburger haben nur ein Handicap aktuell: Sie müssen auf Spielmacher Jim Gottfridsson verletzungsbedingt verzichten.

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