Handball-Bundesliga BHC will mit Begeisterung und freiem Kopf punkten
Wuppertal · Der Handball-Bundesligist Bergischer HC hat sechs Spieltage vor dem Saisonende im Abstiegskampf fünf Punkte Rückstand auf dem rettenden 16. Platz. Am Freitag (19. April 2024) um 19 Uhr in der Sparkassen-Arena sind die Löwen bei Schlusslicht HBW Balingen-Weilstetten zu Gast und wollen nach zwölf Niederlagen in Folge endlich wieder gewinnen.
An der Seitenlinie steht nach seiner Freistellung nicht mehr Jamal Naji, sondern Arnor Gunnarsson, Markus Pütz beziehungsweise Fabian Gutbrod. Das Trio trägt für die letzten sechs Saisonspiele die Verantwortung. „Wir arbeiten als ein Mann", sagt Arnor Gunnarsson. „Ich habe vielleicht etwas mehr den Blick auf den Angriff, Markus etwas mehr auf die Abwehr, und Fabian gibt jedem Einzelnen Tipps. Aber wir sind alle schon sehr lange beim BHC und brennen für den Verein. Die Freude wollen wir auf das Feld bringen.“
Die erste Trainingseinheit in der neuen Konstellation sorgte dann auch gleich für Begeisterung. „Es war unheimlich viel Energie drin“, meint der 36-Jährige. Diese soll nun auf das Feld in Balingen übertragen werden. „Wir können und wollen natürlich nicht alles umstellen. Aber wir wollen es gerade defensiv schon etwas einfacher machen. Jeder Spieler muss seine Rolle kennen. Das Abwehr- und Tempospiel wird ganz wichtig für uns sein.“
Doch selbst wenn das nicht wie erhofft klappe, „bin ich zuversichtlich, dass wir im Angriff Lösungen haben werden“. Gunnarsson, Pütz und Gutbrod haben die Spieler in ihre Planungen einbezogen. „Noch vor dem Training haben wir uns mit den Abwehrspielern und Torhütern getroffen, um Videos anzusehen. Da hat jeder gesagt, was er da erkannt hat. Wir versuchen, jeden Kopf zu nutzen.“
Denn natürlich hat der BHC die Hoffnung im Kampf um den Klassenerhalt nicht aufgegeben. „Ich will das schaffen“, stellt Gunnarsson klar. „Trotzdem müssen wir jetzt von Spiel zu Spiel denken.“ Gerade zähle nur das Spiel in Balingen – das erste, in dem Gunnarsson in der Bundesliga die Verantwortung trägt. „Es ist schon so, dass man aufgeregt ist, wenn man etwas Neues macht. Das hatte ich auch als B-Jugend-Coach. Aber ich glaube, es ist ein gutes Zeichen. Als Spieler war das bei mir jedenfalls immer so.“
In Bezug auf Balingen nennt Gunnarsson Filip Vistorop als Kopf des Angriffsspiels. Besonderes Augenmerk habe er auch auf Elias Huber. „Er ist sehr schnell und kann überraschen. Da müssen wir aufpassen“, betont der Isländer, der nicht weiß, ob Jona Schoch spielt, der zuletzt ausgefallen war.
Klarer ist die Situation im BHC-Kader. Neben Elias Scholtes und Tom Kare Nikolaisen fehlt definitiv Linus Arnesson aufgrund einer Daumenverletzung. „Bei Eloy Morante Maldonado müssen wir spontan gucken, ob es eine Chance gibt“, sagt Gunnarsson. Der Spielmacher hat sich eine Reizung der Plantarfaszie unter dem Fuß zugezogen.
Djibril M'Bengue hat immer mal wieder Knieprobleme, hat aber trainiert und ist dabei. Aron Seesing hingegen könnte nach langem Ausfall (Schulter-OP) zu seinem Comeback kommen. Gunnarsson: „Ich denke, er fährt mit, aber fühlt sich noch nicht richtig wohl. Deshalb möchte ich keinen Druck in irgendeiner Form auf ihn ausüben.“
Unabhängig vom Personal gilt: „Nicht zu viel denken. Wir brauchen einen freien Kopf“, unterstreicht der Isländer.