Fußball-Oberliga: WSV reist am Samstag zum Spitzenspiel beim KFC Uerdingen Einfach so agieren wie die Bayern

Wuppertal / Solingen · Stefan Vollmerhausen ahnte wohl, welche Frage kommen würde. Und so bekräftigte der Trainer des WSV in der Pressekonferenz nach der 0:1-Niederlage gegen den 1. FC Mönchengladbach: "Uns war es wichtig, heute zu spielen, da wir sowieso schon einige Englische Wochen vor der Brust haben." Wohl wissend, dass favorisierte Teams auf tiefem Boden oft Probleme bekommen haben — und andere Clubs in ähnlicher Situation eine Absage in Betracht ziehen.

 Auch wenn Innenverteidiger Peter Schmetz in dieser Szene den richtigen Biss entwickelt — am Ende zog der WSV gegen Gladbach den Kürzeren.

Auch wenn Innenverteidiger Peter Schmetz in dieser Szene den richtigen Biss entwickelt — am Ende zog der WSV gegen Gladbach den Kürzeren.

Foto: Dirk Freund

"Wir haben uns auf eine Spielweise eingelassen, die nicht unsere ist. Der Gegner war gallig, wir haben uns an einem offenen Schlagabtausch beteiligt", kritisierte der Coach. "Außerdem haben wir mit zunehmender Dauer gewisse Basics vermissen lassen. Dass wir seit zwei, drei Wochen mit den Witterungsbedingungen zu kämpfen haben, soll keine Ausrede sein."

Eher zählt, dass mit Enes Topal und Danijel Gataric zwei wichtige Akteure ausfielen. "Und wir haben nun am eigenen Leib erfahren, warum Mönchengladbach den Clubs aus dem oberen Bereich oft Punkte abnimmt", so der Coach. "Einige im Umfeld haben das nicht für möglich gehalten. Fakt ist: Wir sind in einer guten Position, die uns in dieser Form nicht viele zugetraut haben. Wir haben vieles neu aufgebaut und sind weiter in einer Entwicklung, die nicht von einer einzigen Partie abhängig ist. Tabellarisch sind wir weiter als gedacht. Der Verein macht einen richtig guten Job. Wir sind aber noch nicht da, wo uns viele schon sehen. Wir fahren weiter gut damit, immer nur auf den kommenden Gegner zu schauen."

 Vereint in Rot-Blau (statt in Rot-Grün): Oberbürgermeister Andreas Mucke und Grünen-Fraktionsvorsitzender Marc Schulz beim WSV-Heimspiel.

Vereint in Rot-Blau (statt in Rot-Grün): Oberbürgermeister Andreas Mucke und Grünen-Fraktionsvorsitzender Marc Schulz beim WSV-Heimspiel.

Foto: Jens Grossmann

Dennoch will der WSV natürlich in der Krefelder Grotenburg die Spitzenposition untermauern. "Uerdingen hat mit Spielern wie Idrissou, Pagano und Achenbach eine enorm hohe Qualität, aber jetzt auch viel mehr Druck. Natürlich kommen Faktoren wie das neue Trainerteam und die Erinnerung an die derbe 0:5-Schlappe im Hinspiel hinzu, die sie sicher motivieren. Der KFC wird versuchen, nach vorne zu spielen. Aber wir fahren ganz sicher nicht hin, um ums einzuigeln. Das können wir auch gar nicht", weiß Vollmerhausen.

Er muss noch dreimal auf der Tribüne Platz nehmen — in Krefeld und eine Woche später gegen den direkten Verfolger Schonnebeck, dazwischen im Pokal gegen den Regionalligisten RW Oberhausen. Eine weiterhin unbefriedigende Situation: "Natürlich ist eine solche Partie für Spieler und Trainer etwas Besonderes. Ich bin Trainer aus Leidenschaft, deshalb tut es besonders weh. Wir werden uns aber gut vorbereiten und die Mannschaft entsprechend einstellen."

Vollmerhausen setzt auf eine Reaktion wie die der Bayern-Spieler, die nach der überraschenden Bundesliga-Niederlage gegen Mainz hochkonzentriert in Dortmund auftraten: "Wenn man die Sache auf die Oberliga runter bricht, kann man das so in etwa vergleichen …"

Das Spiel in Uerdingen übertragen wir im Liveticker unter www.wuppertaler-rundschau.de

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