Fußball-Regionalliga Der WSV und die offenen Baustellen

Wuppertal · Im Stadion am Zoo haben seit Montag (3. April 2023) die Bauarbeiter das Sagen: Die Sanierung des Spielfelds und des Untergrunds hat begonnen. Außerhalb des Platzes gibt es für den Hauptnutzer, den Fußball-Regionalligisten Wuppertaler SV, mehrere Baustellen zu bearbeiten.

Wo WSV-Torjäger Serhat-Semih Güler in der kommenden Saison spielt, ist noch offen. Sein Vertrag läuft aus.

Wo WSV-Torjäger Serhat-Semih Güler in der kommenden Saison spielt, ist noch offen. Sein Vertrag läuft aus.

Foto: Dirk Freund

Da ist zum einen die Frage, wer auf den Sportlichen Leiter Stephan Küsters folgt, der am Samstag (1. April) freigestellt worden war, nachdem er seinen Abschied zum Saisonende angekündigt hatte. „Bis ein Nachfolger gefunden ist, werden wir die Arbeit intern aufteilen“, kündigt Sportvorstand Thomas Richter an.

Zu tun gibt es einiges, allen voran die Kaderplanung für die kommende Saison. Bislang stehen nur Sebastian Patzler, Kevin Rodrigues Pires (hatten ohnehin Verträge bis 2024), Philipp Hanke, Lukas Demming und Tobias Peitz (haben verlängert) unter Vertrag. Nun gilt es abzuklopfen, wie die (internen und externen) Spieler reagieren, die bislang mit Küsters verhandelt hatten. Mit Marco Stiepermann (Spielertrainer ASC Dortmund) und Bastian Müller (Alemannia Aachen) sind zwei Abgänge fix.

Mit Küsters ist der letzte Teil des sportlichen „Triumvirats“ weg, das auf Grundlage der finanziellen Ausstattung durch Hauptgeldgeber Friedhelm Runge für den sportlichen Aufschwung gesorgt hatte. Im Herbst 2022 musste Trainer Björn Mehnert gehen, ihm wurde der auch durch Sperren und Verletzungen bedingte schlechte Saisonstart zum Verhängnis. Mitte Februar 2023 löste Chefscout Gaetano Manno seinen Vertrag auf, der als Sportlicher Leiter zum stark abstiegsgefährdeten Ligakonkurrenten Rot-Weiß Ahlen gewechselt ist. Küsters soll mit dem Drittligisten Viktoria Köln in Verbindung stehen. Nach Rundschau-Informationen war das aber nicht allein der Grund für den Abschied.

Die Sanierung des Spielfeldes im Stadion ist nicht nur umwelttechnisch notwendig wegen der seit Jahrzehnten in der Tiefe schlummernden Altlasten. Zwar wird noch keine Rasenheizung eingebaut, sondern werden nur dafür notwendige Leerrohre verlegt. Das könnte aber im Falle eines Aufstiegs schnell nachgeholt werden, da der DFB die für die 3. Liga als Lizenzvoraussetzung ansieht. Und auch sportlich ist sie geboten, um dem technisch beschlagenen Team Vorteile zu bieten und den wegen der schlechten Drainage häufigen Spielausfällen vorzubeugen.

Rasensanierung im Wuppertaler Stadion am Zoo​ gestartet
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Rasensanierung im Stadion am Zoo

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Foto: Dirk Freund

Das Problem ist aber notgedrungen: Rund ein halbes Jahr verliert der WSV seine Heimat und damit die Bindung an das ohnehin nicht voluminöse Publikum (im Schnitt 1.684 Fans in einer Großstadt mit 360.000 Einwohnerinnen und Einwohnern, Liga-Spitzenreiter ist Aachen mit 9.080 Fans bei 260.000 Bürgerinnen und Bürgern). Die letzten drei Saisonspiele finden im rund 50 Kilometer entfernten Oberhausen statt. Wo ab dem Sommer bis Ende Oktober gekickt wird, ist noch offen. Möglicherweise fragt der WSV erneut in Velbert an, das mit der Spielvereinigung dann wahrscheinlich selber einen Regionalligisten hat.

Und so liegt vor den verbliebenen Verantwortlichen viel Arbeit. Der Fußball selbst ist beinahe in den Hintergrund gerückt. Am Samstag (8. April) steigt das erste „Heim-Gastspiel“ in Oberhausen – ab 14 Uhr gegen den 1. FC Kaan-Marienborn. Es folgen das reguläre Auswärtsspiel bei RWO am 15. April und der Auftritt im Niederrheinstadion am 22. April (beide 14 Uhr).

Während im Zoo-Stadion dann die Baugrube inzwischen deutlich tiefer ist, dürften beim WSV zumindest ein paar personelle Baustellen geschlossen sein.

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