Handball-BL: 27:38 (13:14) in Göppingen BHC bricht nach der Pause ein

Wuppertal · Der Aufwärtstrend des Handball-Bundesligisten Bergischer HC ist gestoppt. Das Team von Trainer Jamal Naji unterlag nach zuletzt drei Siegen in Folge am Sonntagnachmittag (2. April 2023) bei Frisch Auf! Göppingen mit 27:38 (13:14).

Lukas Stutzke (li.) und Linus Arnesson (Archivbild).

Lukas Stutzke (li.) und Linus Arnesson (Archivbild).

Foto: Dirk Freund

Tim Nothdurft und Simen Schönningsen waren noch nicht wieder ganz fit. Außerdem fehlte Noah Beyer, der im Abschlusstraining einen Cut erlitt. Damit war im Kader wieder Platz für die beiden Youngster Tobias Schmitz und Paul Giesselmann.

Djibril M'Bengue brachte den BHC mit 1:0 in Führung (1.). Marcel Schiller brachte die Gastgeber, in dessen Reihen der Ex-HCer David Schmidt steht, mit 2:1 nach vorn (4.), doch Linus Arnesson stellte auf 3:2 (6.) und 4:3 (9.) für dem BHC. Es blieb eng: Lukas Stutzke glich zum 5:5 aus (12.). Dann allerdings traf Schiller doppelt, es stand 7:5 (13.). Naji nahm die erste Auszeit.

Weck verpasste den 7:7-Ausgleich (17.), stattdessen behauptete Göppingen die Führung (10:8, 21.). Auch Elias Scholtes verfehlte bei der Chance zum 11:11 (25.), Frisch Auf! blieb knapp vorn (13:11, 28.). In Überzahl musste der BHC den Ball abgeben. Dann brachte Lukas Stutzke sein Team auf 13:14 heran (30.). Dabei blieb es bis zur Pausensirene.

Auch nach dem Wechsel blieb Göppingen zunächst knapp vorn, Schiller verwandelte einen Siebenmeter zum 16:14 (32.). Frederik Ladefoged, gemeinsam mit Torwart Christopher Rudeck der bis dato stärkste BHCer, gelang der 16:17-Anschluss (36.). Und wieder kam es nicht zum Remis. Diesmal, weil Ladefoged übertrat. Mit einem kurzen Zwischenspurt zog Göppingen auf 19:16 davon (38.). Beim BHC stockte die Offensive nun erheblich. Die Folge war das 23:19 durch Tim Kneule (43.). Naji bat zur nächsten Besprechung.

Die Baden-Württemberger hielten die Bergischen auf Distanz (26:22, 48.), auch weil Torwart Daniel Rebmann immer dominanter wurde. Mehr noch: Schiller erzielte per Siebenmeter die erste Fünf-Tore-Führung zum 27:22 (48.). Der BHC hatte zwischenzeitlich den Torwart gewechselt, Peter Johannesson stand nun im Kasten. Als das 28:22 für Göppingen fiel, nahm Naji die letzte Auszeit (49.). Der Europa-League-Teilnehmer war nicht mehr zu stoppen, das 30:23 die Vorentscheidung. Beim Stand von 32:24 war Frisch Auf! erstmals acht Tore vorn (53.), beim 34:25 neun (58.).

Jamal Naji (Trainer Bergischer HC): „Ich kann jetzt hier sitzen und sagen, dass wir sehr viel falsch gemacht haben, aber fairerweise muss man sagen, dass sich das bedingt. Göppingen hat in der zweiten Halbzeit brutal gut und effektiv angegriffen. Von 22 oder 23 Positionsangriffen waren 19 im Tor. Das spricht in der zweiten Hälfte für eine enorme Qualität. Wir können nicht zufrieden sein, haben die Zweikämpfe verloren. Ich finde, Göppingen hat in der zweiten Halbzeit auch noch mal ein bisschen intelligenter abgeschlossen. Die Wurfauswahl war cleverer als in den Spielen davor. Das hat sich heute ausgezahlt. Es war eine bittere Niederlage für uns, aber Mund abputzen und weitermachen: In vier Tagen haben wir das nächste Spiel.“

Markus Baur (Trainer Frisch Auf! Göppingen): „Unglaublich war für mich die hohe Quote in der zweiten Halbzeit. Wir hatten auch ein bisschen Glück, da waren auch ein paar abgefälschte Bälle dabei. Es ist genau das, was ich im Vorfeld gesagt hatte: Wir müssen dem BHC 60 Minuten lang auf die Nerven gehen, wir müssen attackieren und mutig sein, die Abschlüsse auch suchen. Wenn das dann mit der nötigen Qualität im Auftakt und mit dem Willen und Biss, die Zweikämpfe gewinnen zu wollen, sowie mit einer solchen Überzeugung im Abschluss stattfindet, kann die zweite Hälfte so laufen, wie sie gelaufen ist. In der ersten Halbzeit hat Christopher Rudeck noch etwas dagegen gehabt. Trotzdem sind wir mit einer Führung in die Pause gegangen.“

Jörg Föste (Geschäftsführer Bergischer HC): „Leidenschaftlicher und cleverer: Die Deckung hat heute für Göppingen den Ausschlag gegeben. Unser Überzahlspiel hat ebenso wenig gepasst. Der Flow der Gastgeber hat dann zum überdeutlichen Ergebnis geführt. Alles in allem ein gehöriger Dämpfer, der in den beiden folgenden Heimspielen nach Korrektur ruft.“

Es folgen zwei Heimspiele in der Düsseldorfer Mitsubishi Electric Halle – am Donnerstag (6. April) gegen den SC Madeburg ab 19:05 Uhr und am 9. April (Ostersonntag) gegen den HSV Hamburg ab 16:05 Uhr.

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