Der Buffer von Wuppertal

Wuppertal · Die kernige Stimme ist das Markenzeichen von Thomas Bielefeld. Als Ring- und Stadionsprecher wandelt der 49-Jährige auf den Spuren der US-Legende.

Die legendäre WDR-Radiosendung "Sport und Musik" hat ihn in den 70ern geprägt — zum Teil noch mit Live-Schalten von Reporter Jochen Hageleit aus dem Stadion am Zoo. Einmal bei der Bundesliga-Konferenz am Mikrofon zu sitzen wäre daher auch ein Lebenstraum des stämmigen Wuppertaler Fußballspielers Thomas Bielefeld gewesen. Das klappte zwar nicht, Gehör verschaffte sich der Mann mit der markanten Stimme aber trotzdem — als Stadionsprecher bei den Bundesligaspielen der WSV A-Jugend. Sein Highlight dabei: "7.000 Zuschauer am Zoo bei der Partie WSV gegen Schalke, das war Bundesligarekord für ein Jugendspiel".

Seit drei Jahren steht Thomas Bielefeld aber auch mit dem Mikrophon im Boxring. Als Ringsprecher orientiert er sich an Michael Buffer, der regelmäßig die Box-Millionäre Wladimir Klitschko, Henry Maske, Sugar Ray Leonard, Floyd Mayweather oder Manny Pacquiao mit seinem legendären Ruf "Let's get ready to rumble" in den Kampf schickt. Bielefeld hat es dagegen mit den Wuppertaler Lokalmatadoren zu tun, die Werner Kreiskott, Marco Martini, Arxhent Ismajli, Marcel Gottschalk und Philipp "Koko" Kolodziej heißen. Deren Kampfnamen "Panzer" (Kreiskott) "Eiche", (Gottschalk) oder "Krawallo" (Martini) zelebriert er ähnlich ausdrucksstark wie sein Vorbild. Nur den Schlachtruf des bekannt eitlen US-Ansagers kann und will er nicht kopieren — Buffer hat ihn sich patentieren lassen.

Bielefeld bringt sein Publikum lieber mit eigenen Mitteln in Stimmung: Dabei hilft, dass der Mann mit der Statur eines Schwergewichtlers auch die passende Figur zur durchsetzungsstarken Stimme hat. Der nächste Kampfabend, bei dem er sich verbal ins Zeug legen kann, ist bereits terminiert. Am 19. September 2015 nämlich verteidigt Werner Kreiskott den Europameistertitel des Profi-Box-Verbandes IBF in Velbert.

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