Gemeinsame Ausschuss-Sitzung Doppel-Mehrheit für BUGA-Bewerbung
Wuppertal · Bei einer gemeinsamen Sitzung des Stadtentwicklungs- und des Wirtschaftsausschusses gab es eine doppelte – und sehr breite – politische Mehrheit für die Bewerbung um eine Wuppertaler Bundesgartenschau im Jahr 2031.
In beiden Ausschüssen votierten – trotz des seit vergangener Woche bekannten umfangreichen „Nein“ von Stadtkämmerer Johannes Slawig – CDU, SPD, Grüne, FDP und AfD geschlossen für den Startschuss Richtung BUGA. Ablehnung für eine Wuppertaler Bundesgartenschau-Bewerbung kam von der Linken und von den Freien Wählern.
Für die FDP gab Alexander Schmidt bei der Vorfeld-Finanzierungsfrage „großes Vertrauen in das bürgerschaftliche Engagement der Stadt“ zu Protokoll – und formulierte die Hoffnung, dass „die Wuppertaler sich von großen Skeptikern zu positiven Stadt-Botschaftern wandeln“.
Ludger Kineke informierte darüber, dass die CDU sich intensiv mit dem Thema beschäftigt habe – und in der BUGA eine große Chance sieht: „Weil wir so Wuppertal für die Wuppertaler besser machen, und das müssen wir auch.“ Die aktuelle BUGA-Stadt Erfurt beispielsweise sei – so Kinekes eigenes Empfinden – „lebenswerter geworden“. Und seine Skepsis gegenüber der Hängebrücke habe sich bei einem Besuch der Hängeseilbrücke Geierlay im Hunsrück deutlich gewandelt.
„Eine Chance für die Gestaltung der kommenden zehn Jahre“ sehen die Grünen, so Yazgülü Zeybek, in der BUGA, die Stadt und Verwaltung „dynamisieren“ werde. Die finanzielle Belastung sei erheblich, aber die Bürgerschaft werde, so Zeybek weiter, „Verwaltung und Politik nicht alleine lassen“. Auch sie schaute nach Erfurt: Dort habe man einen dreistelligen Millionenbetrag an BUGA-Fördermitteln einwerben können.
Klaus Jürgen Reese (SPD) räumte ein, dass eine Bundesgartenschau zwar viel Geld koste, zugleich werde sie „aber auch viel Geld wieder in die Stadt zurückspülen“. Die Bundesgartenschau sieht die SPD als Chance für Wuppertal selbst – und für die Außenwerbung und Außendarstellung der Stadt.
Sein „Nein“ begründete Bernhard Sander von den Linken mit dem „zu hohen 71-Millionen-Euro-Risiko“. Die Effekte einer Bundesgartenschau würden, so Sander, „schnell wieder verpuffen“. Sein Originalton: „Das ist ein ziemliches Vabanque-Spiel, wenn nicht gar Unvernunft.“
Für die Freien Wähler sprach Heribert Stenzel: Er begründete seine BUGA-Ablehnung damit, dass die geplante Bundesgartenschau „ja eigentlich nur in Vohwinkel stattfinden wird, und den Stadtteil Vohwinkel, der viel zu klein für so etwas ist, sollte man in Ruhe lassen“.