Prozess vor dem Wuppertaler Amtsgericht um Messerattacke Zeugin und Angeklagter brechen zusammen

Wuppertal · Rettungsdiensteinsatz am Amtsgericht: Im Strafprozess um eine Messerattacke brach am Montagmorgen (11. Juli 2016) die Opfer-Zeugin (28) zusammen. Kurz darauf erlitt ihr angeklagter Ehemann (34) ebenfalls einen Schwächeanfall.

 Das Wuppertaler Amtsgericht.

Das Wuppertaler Amtsgericht.

Foto: ag-wuppertal.nrw.de

Die Frau und der Untersuchungsgefangene wurden zur stationären Behandlung in verschiedene Krankenhäuser gebracht.

Laut Anklage stach der 34-Jährige seiner Frau bei einem häuslichen Streit am 17. Februar in den oberen Rücken. Anschließend soll er ihr sogar zunächst noch den Mund zugehalten haben. Dann habe er aber doch von ihr abgelassen und die Rettungskräfte gerufen. Tatort war demnach die gemeinsame Wohnung des Paares in Oberbarmen. Die Frau soll eine acht Zentimeter tiefe Stichwunde von einem Küchenmesser erlitten haben.

Ein Anwalt des Angeklagten hat ein Geständnis seines Mandanten angekündigt. Die Zeugin, die als Ehefrau schweigen darf, erklärte unter Tränen, nicht nochmals aussagen zu wollen. Nachdem der Richter sie entlassen hatte, ging sie zur Tür, ohne sich umzuwenden. Der Mann rief ihr, weinend, nach: Sie solle sich um die Kinder kümmern. Sekunden später brach die Frau auf dem Gerichtsflur zusammen. Ihre Anwältin, ein Schöffe und ein Zuschauer leisteten Erste Hilfe.

Der Prozess wird am Freitag fortgesetzt, wenn der Angeklagte dann verhandlungsfähig ist. Dann können frühere Aussagen der Frau aus der Ermittlungsakte verlesen werden.

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