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Wuppertals OB Schneidewind über Grüne: „Spannende Zusammensetzung“​

Grüne in Führungspositionen : OB Schneidewind: „Spannende Zusammensetzung“

Nach der Vorstellung des Kabinetts Wüst und den Vorstandswahlen der Landes-Grünen ist Wuppertals Einfluss auf Landesebene gewachsen. Oberbürgermeister Uwe Schneidewind sieht jetzt eine starke Wuppertal-Achse in Düsseldorf und Berlin.

Auf Regierungsebene rückt mit Lorenz Bahr, früher führender Kopf der Wuppertaler Grünen und Bürgermeister, ein alter Bekannter als neuer Staatssekretär im Familienministerium ins Rampenlicht. Bahr war seit 2014 für Kinder, Jugend und Familie beim Landschaftsverband Rheinland und in dieser Funktion erst voriges Jahr wiedergewählt worden.

Noch größer ist die Düsseldorfer Bühne für Yazgülü Zeybek: Die 35-jährige Wuppertalerin wurde mit stattlichen 92 Prozent der Stimmen zur neuen Landesvorsitzenden der Grünen gewählt und führt die Partei jetzt gemeinsam mit Tim Achtermeyer aus Bonn.

Das Duo löst Felix Banaszek und Mona Neubaur ab, die bekanntlich als „Superministerin“ für Wirtschaft, Industrie, Energie und Klima das Schwergewicht im diese Woche vorgestellten Kabinett von Hendrik Wüst ist.

Die neuen Köpfe in den Landesministerien sind natürlich auch für die Politik in Wuppertal Schlüsselfiguren. Wie sieht Oberbürgermeister Uwe Schneidewind die Wüst-Riege? „Das ist eine spannende Zusammensetzung“, so Schneidewind zur Rundschau, „Hendrik Wüst lässt da schon eine eigene Handschrift erkennen.“

 Lorenz Bahr ist Staatssekretär im Familienministerium.
Lorenz Bahr ist Staatssekretär im Familienministerium. Foto: LVR/Uwe Weiser
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Eine der Schlüsselfiguren aus Wuppertaler Sicht könnte dabei der neue Umwelt- und Verkehrsminister Oliver Krischer sein. „Mit ihm habe ich schon seit meiner Zeit am Wuppertal Institut guten Kontakt“, hofft Schneidewind darauf, dass mit dem Grünen-Politiker, der bisher Staatssekretär in Robert Habecks Bundeswirtschaftsministerium war, lokale Zukunftsthemen umgesetzt werden können. Sein Eindruck: „Das ist jemand, der für Perspektiven aus Wuppertal offene Ohren hat.“ Dass das Projekt Circular Valley im Koalitionsvertrag ausdrücklich erwähnt worden ist, wertet der Oberbürgermeister ebenfalls als gutes Signal.

Politisch sieht Schneidewind mit Blick auf Zeybek und Bahr auf Landes- und Anja Liebert auf Bundesebene jetzt „eine starke grüne Wuppertaler Achse Düsseldorf-Berlin“.

Wichtigstes Thema aus Wuppertaler Sicht bleibt dabei natürlich die Lösung der kommunalen Altschulden-Problematik. Schneidewinds Eindruck: „Das Commitment im Koalitionsvertrag dazu ist ja eindeutig. Alle haben gemerkt, dass die Zeit läuft und mit Blick auf steigende Zinsen und die Ukraine-Krise jetzt das letzte Gelegenheitsfenster offen ist.“