Ehrung im Stadtrat Kämmerer Slawig nach fast 24 Jahren verabschiedet
Wuppertal · Zu Beginn der letzten Ratssitzung seiner fast 24-jährigen Amtszeit gab es für Stadtdirektor Dr. Johannes Slawig am Montag (24. Oktober 2022) Blumensträuße von Oberbürgermeister Uwe Schneidewind und den Vorsitzenden der Ratsfraktionen. Die Sondersitzung zur Neuordnung des Verwaltungsvorstandes und damit auch seiner Nachfolge markierte den offiziellen Abschied von Rat und Verwaltung.
OB Schneidewind würdigte Johannes Slawig als einen herausragenden Kämmerer und Stadtdirektor, der in diesen prägenden 24 Jahren nicht nur konsequenter Sanierer der Stadtfinanzen gewesen sei, sondern dabei auch die Zukunftsaufgaben und Schlüsselprojekte zur Weiterentwicklung Wuppertals immer im Blick gehabt habe.
„Uns allen ist bewusst, welche Epoche hier nach 24 Jahren zu Ende geht. Johannes Slawigs Einsatz für die Stadt war etwas ganz Besonderes. Nicht nur als Krisenstabsleiter, sondern auch bei allen bedeutenden Stadtentwicklungsprojekten hat er sich in den Dienst der Sache gestellt und die Stadt vorangebracht. Das macht auch seine Bilanz so besonders: Es sind nicht alleine 500 Millionen Euro Schuldenabbau in einem extrem schwierigen Konsolidierungsprozess“, so Schneidewind. „Er war zentraler Motor des Bündnisses für die Würde unserer Städte. Mit seinem Namen verbunden bleiben die Digitale Modell-Kommune, das Zukunftsprojekt Neue Bundesbahndirektion, das Pina-Bausch-Zentrum, um nur einige herausragende zu nennen. Für diese große Leistung sagen wir ganz herzlich danke und alles Gute für die kommende Zeit!“
Für den Rat der Stadt würdigte der CDU-Fraktionsvorsitzende Ludger Kineke die Karriere-Stationen und das Wirken des Stadtdirektors. Slawig sei immer als kompetenter Ansprechpartner präsent gewesen und habe sich vor allem als verlässlicher Krisenmanager an vorderster Front bewährt: „Krise folgte auf Krise, Haushaltssicherungskonzept auf Haushaltssicherungskonzept. Mit eiserner Faust ist es Johannes Slawig gelungen, 2017 zur großen Freude des Rates wieder einen ausgeglichenen Haushalt vorzulegen. Ich hoffe, dass wir als Rat es schaffen, ohne ihn weiterzulaufen.“
Stadtdirektor Dr. Johannes Slawig bedankte sich mit dem Hinweis, dass seine Amtszeit auch 1998 mit einer Ratssitzung begonnen habe. „Dieser Rahmen macht die lange und enge Zusammenarbeit mit den Stadtverordneten deutlich, die eine wichtige Konstante meiner Arbeit war. Manches Mal habe ich es dem Rat sicher auch nicht leichtgemacht. Dies ist aber immer der Sache geschuldet gewesen. Die Vermittlung zwischen Verwaltung und Politik mit ihrer jeweils ganz eigenen Logik hat mir große Freude gemacht. Ich werde mich weiterhin für das interessieren, was sie machen, aber mich nicht einmischen. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Die Stadt ist in Not. Sie hat kluge Entscheidungen verdient.“
Zeit für Gespräche mit Weggefährten
Anstelle eines von der Stadt vorgesehenen festlichen Abschieds-Empfangs mit geladenen Gästen im Großen Saal der Stadthalle hat sich Johannes Slawig zu seinem Abschied für ein offenes Begegnungsformat am 28. Oktober von 12 bis 16 Uhr im Foyer des Opernhauses entschieden, zu dem alle Beschäftigten der Stadtverwaltung eingeladen sind. „Wir respektieren seinen Wunsch, diese herausragende und außerordentlich erfolgreiche Dienstzeit auf ganz persönliche Weise mit einem zwanglosen Zusammensein und vielen Gesprächen mit Weggefährten ausklingen zu lassen“, so Schneidewind. Statt Geschenken wünscht sich Slawig Spenden für die Wuppertaler Tafel, die auch zu den von ihm mit großem Engagement unterstützten Einrichtungen der Stadt gehört.
Blumen gab es nach dem Beschluss über die weitere Entwicklung des Verwaltungsvorstandes auch für Dr. Stefan Kühn, der nun für eine Interimszeit zusätzlich zu seinem großen Dezernat die Aufgaben des Kämmerers und Personaldezernenten übernimmt. Kühn richtete nach seiner Wahl Worte an „seine Stadt Wuppertal“, Die Stadt sei faszinierend, geprägt von Vielfalt und der Bereitschaft vieler Menschen, anzupacken, mit erlebbaren Spuren großer Geschichte: „Menschen gestalten hier Zukunft. Für mich war es immer eine Ehre, dazu einen Beitrag leisten zu dürfen.“
Nun habe ihm der Rat zusätzliche Aufgaben anvertraut, vor denen er in der Nachfolge eines großartigen Stadtdirektors Riesen-Respekt habe und die er mit voller Kraft angehen werde. „Die großen Herausforderungen der kommenden Zeit werden nur in großer Gemeinsamkeit zu bewältigen sein.“