Grund ist der aktuelle Bundeshaushalt. Er sieht vor, dass in diesem Jahr die Finanzmittel für die Jobcenter um 1,25 Milliarden Euro reduziert werden. Diese Kürzung wirkt sich insbesondere auf die Arbeit von gemeinnützigen Vereinen und sozialen Einrichtungen aus. Betroffen ist unter anderem die Tafel, die daher jetzt beim „Kabäusken“ kurzfristig die Notbremse zieht.
„Diese notwendig gewordene Entscheidung ist dem Vorstand der Tafel sehr schwer gefallen, aber die gravierenden Kürzungen im Sozialbereich seitens des Bundes lassen keine andere Wahl zu. Die Tafel hat durch die Kürzungen aktuell 27 AGH-Kräfte – umgangssprachlich Ein-Euro-Jobber – verloren und muss sich bemühen, mit den verbliebenen Mitarbeitenden ihr Kerngeschäft aufrecht zu erhalten“, sagt Tafel-Sprecher Urs Diederichs.
Zu diesen Kernaufgaben gehören neben dem Betrieb der Kindertafel die Lebensmittelausgabe im Tafelladen in Barmen und in der Außenstelle in Elberfeld, die Essensausgabe am Kleinen Werth und im Sozialmobil, das weiterhin täglich fahren soll. „Allerdings werden möglicherweise die Ausgabezeiten in der Außenstelle des Tafelladens reduziert werden müssen. Der Vorstand bedauert die genannten Einschränkungen sehr, sieht aber angesichts der gravierenden Kürzungen keine Möglichkeit, anders zu verfahren“, so Urs Diederichs.
Und da die Tafel jetzt alle ihr zur Verfügung stehenden Mittel bündeln muss – Finanzen und auch Ehrenamtler – müssen die von ihr betriebenen Einrichtungen, die nicht zum Kerngeschäft gehören – wie das „Kabäsuken“– aufgegeben werden.
„Kabäusken“-Chefin Figan Serikaya bedauert diesen Schritt der Tafel, kann die Entscheidung des Vorstands verstehen, will den Laden aber nicht aufgeben. „Wir haben hier in Zusammenarbeit mit dem Wuppertaler Netzwerk ‚Agere‘ einen besonderen Ort für alle Menschen in der Stadt erschaffen. Und wir haben noch so viel vor. Der Laden muss bleiben“, sagt sie und fügt hinzu, dass sie bereits mit einem neuen Träger aus Wuppertal im Gespräch ist, der das „Kabäusken“ weiterhin gemeinnützig betreiben wolle.