Gegen Rechtsextremismus Stadtrat: Breite Unterstützung für „Trierer Erklärung“

Wuppertal · Der Wuppertaler Hauptausschuss stimmt in seiner Sitzung am 22. Februar 2024 über den Antrag „Für eine wehrhafte Demokratie: Rat der Stadt unterstützt Trierer Erklärung“ ab. Am 26. Februar soll er dann im Stadtrat beschlossen werden. Der Initiative der Grünen haben sich die SPD, CDU, FDP und die Linke angeschlossen.

Bild von der Demo am Samstag vor dem Rathaus.

Foto: Wuppertaler Rundschau/Simone Bahrmann

„Seit die Geheimpläne von AfD-Politikern zu rassistischen Deportationen öffentlich wurden, regt sich heftiger Protest im ganzen Land, auch in Wuppertal gab und gibt es vielfältige Aktionen wie Kundgebungen und Demonstrationen gegen Rechtsextremismus. Die AfD verachtet unser solidarisches Miteinander, unsere Grundrechte, unsere Freiheit, unsere demokratische Republik. Wir halten dem stand – gegen Rechtsextremismus, gegen Rassismus und für unsere wehrhafte Demokratie“, so die grüne Fraktionsvorsitzende Denise Frings,

Der grüne Fraktionsvorsitzende Paul Yves Ramette, Fraktionsvorsitzender: „Der Rat der Stadt Wuppertal bekräftigt deshalb, unsere demokratischen Werte gegen rechts zu verteidigen, denn die aktuelle Lage ist ein Auftrag für alle demokratischen Parteien, das Vertrauen in die Demokratie zu stärken und gemeinsam mit der Zivilgesellschaft und Wirtschaft gegen Demokratiefeinde einzustehen. Vor diesem Hintergrund rufen wir alle Wuppertalerinnen und Wuppertaler auf, sich weiterhin engagiert wo immer es möglich ist gegen die Feinde der Demokratie einzusetzen.“

Bilder von der Demo „Wuppertal stellt sich quer!"​
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Demo „Wuppertal stellt sich quer!"

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Foto: Wuppertaler Rundschau/Simone Bahrmann

Die Trierer Erklärung des Deutschen Städtetages im Wortlaut

„Das jüngst bekannt gewordene Treffen von AfD-Funktionären mit Mitgliedern der Identitären Bewegung und die dort diskutierte Deportation von Millionen Menschen aus Deutschland hat uns alle schockiert. Wir nehmen es nicht hin, dass rechtsextreme Kräfte eine Atmosphäre der Verunsicherung, der Angst und des Hasses in unserem Land und in unseren Städten schüren.

In unseren Städten leben Menschen unterschiedlicher Herkunft zusammen – als Nachbarinnen und Nachbarn, als Kolleginnen und Kollegen, als Freundinnen und Freunde, als Familie. Das ist die Lebensrealität in unseren Stadtgesellschaften. Das macht unsere Städte aus. Unsere Städte gehören allen Menschen, die hier leben. Wir akzeptieren nicht, dass Bürgerinnen und Bürger, dass Familien, dass sogar Kinder in unseren Städten Angst davor haben müssen, von hier vertrieben zu werden.

Unterschiedliche Meinungen, unterschiedliche Bewertungen politischer Themen, auch unterschiedliche Positionen zur Migrations- und Asylpolitik sind Teil unserer Demokratie. Demokratie braucht Auseinandersetzung, Demokratinnen und Demokraten müssen auch Streit aushalten und Widerspruch akzeptieren. Was wir nicht akzeptieren, ist, wenn der Kern unserer Verfassung und die Basis unseres Zusammenlebens angegriffen wird: die Würde des Menschen.

Menschenwürde, Demokratie und Rechtsstaat müssen immer wieder neu verteidigt werden. Eine wehrhafte Demokratie lebt von einer aktiven und wachen Zivilgesellschaft vor Ort. Das haben Zehntausende Menschen in den vergangenen Tagen in unseren Städten deutlich gemacht. Die Menschen, die aktuell gemeinsam auf die Straßen gehen, um Farbe zu bekennen für Demokratie und Menschenwürde, senden ein klares Signal der Solidarität – und gegen die Spaltung unserer Stadtgesellschaften.“

(red/jak)