Wuppertaler Finanz-Controlling-Bericht Slawig: „Belastungen in die Zukunft verschoben“

Wuppertal · Der aktuelle Finanz-Controlling-Bericht der Stadt Wuppertal zum 30. September 2021 weist im ordentlichen Teil eine weitere Verbesserung im Vormonatsvergleich von rund 1,6 Millionen Euro aus. Die Ursache dafür sei die nachgeholte Gewinnabführung des Eigenbetriebes WAW aus dem Geschäftsjahr 2020, so die Verwaltung.

 Kämmerer Dr. Johannes Slawig.

Kämmerer Dr. Johannes Slawig.

Foto: Christoph Petersen

Auch beim ausgelagerten Corona-Sonderhaushalt sei zurzeit eine positive Entwicklung zu beobachten. Hier werde mit Verbesserungen von rund 13 Millionen Euro – hauptsächlich bei den Gewerbesteuererträgen – im Vormonatsvergleich gerechnet. Für die Folgemonate könnten sich nach dem aktuellen Stand weitere Verbesserungen ergeben.

Diese positive Entwicklung dürfe jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass im Jahr 2021 nur aufgrund der einmaligen Verbesserungen im Bereich Soziales in Höhe von mehr als zwölf Millionen Euro und der Isolierung der Corona-bedingten Kosten nach jetzigem Stand ein ausgeglichener Haushalt erreicht werden kann.

„Von einem strukturellen Haushaltsausgleich ist unsere Stadt immer noch meilenweit entfernt“, stellt Stadtkämmerer Johannes Slawig fest. „Daher brauchen wir dringend konkrete Signale seitens Bund und Land, die coronabedingten Ausfälle wie im letzten Jahr auch in diesem Jahr zu kompensieren. Durch die Auslagerung der Corona-bedingten Mehrkosten in den Schattenhaushalt wird ein geschöntes Bild erzeugt, das mit der Realität des Haushaltes nichts zu tun hat. Hier werden Belastungen der Gegenwart in die Zukunft verschoben, weil zukünftige Jahresergebnisse ab dem Haushaltsjahr 2025 die Finanzierung sicherstellen müssen.“

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