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Optionales 2G für Wuppertaler Stadt-Gebäude vor Einführung

Corona-Pandemie : Optionales 2G für Stadt-Gebäude

Mit der Mehrheit von CDU, Grünen und Linken haben der Gesundheitsausschuss sowie der Ausschuss für Schutz und Ordnung jetzt für die Einführung der optionalen 2G-Regelung in Wuppertal votiert. Wenn auch der Hauptausschuss am Mittwoch mitzieht, wird sie ab Freitag (24. September 2021) gelten – bei allen größeren Kultur- und Freizeitveranstaltungen in städtischen Gebäuden.

Krisenstabsleiter und Stadtdirektor Johannes Slawig, der von einer Mehrheit auch bei der Abstimmung im Hauptausschuss ausgeht, erläutert im Gespräch mit der Rundschau die Zusammenhänge: „Für Gas- tronomen und private Veranstalter war es schon länger erlaubt, 2G einzuführen, falls sie das möchten. Jetzt wollen wir auch für die Stadt die Möglichkeit schaffen, mit der 2G-Regel, die einen Zutritt nur noch für gegen Corona Geimpfte oder von Corona Genesene erlaubt, zu reagieren. Und damit auch weitere Private dazu animieren, sich dem anzuschließen.“

Bei Veranstaltungen in städtischen Gebäuden mit mehr als 50 Besuchern – so beispielsweise auch im Stadion am Zoo –, will sich die Verwaltung nun die Möglichkeit sichern, 2G anwenden zu können, wenn es erforderlich scheint. Johannes Slawig macht aber deutlich, dass es „jeweils eine Einzelfallentscheidung sein wird“.

Außerdem informiert der Krisenstabsleiter darüber, dass die Regelung am kommenden Wochenende – auch wenn sie dann bereits beschlossen sein wird – noch nicht zur Anwendung kommt: „Es hat für zahlreiche Veranstaltungen in städtischen Gebäuden ja bereits Kartenvorverkäufe gegeben. Der Aufwand, das wieder zurückzudrehen, wäre nicht vertretbar.“

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Johannes Slawig bezeichnet den Wuppertaler Weg – weil er sich an den Vorgaben des Landes NRW orientieren muss – „nur als die drittbeste Lösung“. Ihm wäre entweder eine überall geltende 2G-Regel-Pflicht lieber oder aber das Hamburger Modell, bei dem Veranstalter und Gastronomen selbst entscheiden können, ob sie nur Geimpfte und Genesene einlassen, die dann weitgehend von den Corona-Einschränkungen befreit sind. Slawig räumt ein, es sei nicht optimal, dass bei 2G in NRW keine Erleichterungen wie der Wegfall der Maskenpflicht in Innenräumen machbar sind. Trotzdem sieht er die Einführung von 2G als wichtigen Schritt zum Gesundheitsschutz – und „um sanften Druck auf das Drittel der Wuppertaler auszuüben, die noch nicht geimpft sind. Diese Menschen sind mit Appellen allein offenbar nicht zu erreichen.“

Ausnahmen von der 2G-Regel wird es auch geben: Sie gilt nicht für alle, die aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden dürfen, nicht für Kinder unter zwölf Jahren – und wird bis mindestens 8. Oktober, wenn die aktuelle NRW-Corona-Schutzverordnung ausläuft – auch nicht für 13- bis 18-Jährige angewendet. Johannes Slawig: „Diese jungen Leute sind ja noch gar nicht lange überhaupt impfberechtigt. Darauf wollen wir natürlich Rücksicht nehmen.“

 Krisenstabsleiter Johannes Slawig.
Krisenstabsleiter Johannes Slawig. Foto: Christoph Petersen

Übrigens: Johannes Slawig geht davon aus, dass nach der Bundestagswahl das Thema einer Impfpflicht für bestimmte Berufe – etwa im Gesundheitswesen oder bei der Polizei – stark in den Vordergrund der deutschen Debatte rücken wird. „Unser Impftempo ist einfach zu langsam“, so der Krisenstabsleiter.

Aktuelle Corona-Zahlen hat unterdessen Gesundheitsdezernent Stefan Kühn: Positiv getestet sind 1.246 Wuppertaler (in der vergangenen Woche 1.453), in Quarantäne befinden sich 2.628. Die Stadt-Inzidenz ist mit 169,01 am Freitag (Vorwoche: 208) klar rückläufig. Im Krankenhaus sind 44 Corona-Patienten, 18 davon auf der Intensivstation. Bei den wenigen Wuppertaler Impfdurchbrüchen weiß Kühn von „stets nur milden oder leichten Verläufen, auch bei Älteren.“ Der Gesundheitsdezernent: „Damit ist für mich eindeutig, dass die Impfung Leben rettet“.