Der Rat hatte die Arbeitsgemeinschaft der Städtepartnerschaftsvereine und Freundeskreise der Partnerstädte Wuppertals einstimmig beauftragt, eine geeignete Kommune in der Ukraine zu finden. Eine Projektpartnerschaft gilt dabei nicht als Städtepartnerschaft im klassischen Sinne, sondern als eine oft zunächst auf Zeit angelegte Kooperation, die an konkrete gemeinsame Projekte geknüpft ist.
In diesem Sinne wurde zunächst eine Reihe von Kontakten mit „Engagement Global“, dem ukrainischen Konsulat, anderen deutschen Städten, die bereits eine Projektpartnerschaft mit einer ukrainischen Kommune gegründet haben und einige politischen Instanzen aufgebaut. Dabei kam es zu mehrfachen Empfehlungen zu der Kommune Kamjanske, einer im südöstlichen Teil der Ukraine liegende Stadt mit ansässiger Industrie, Universität und rund 230.000 Einwohnern.
Kamjanske liegt rund 80 Kilometer entfernt von der derzeitigen Front und etwa 35 Kilometer von der Stadt Dnipro, das in der vergangenen Woche Zielscheibe mehrerer russischen Angriffe mit Toten und Verletzten gewesen ist. Kamjanske liegt außerdem im Fördergebiet des Landes NRW, nämlich in der Oblast Dnipropetrowsk.
Kamjanske ist eine Stadt in der Zentralukraine, die am Dniepr liegt und eine lange Industriegeschichte hat. Sie entwickelte sich im 20. Jahrhundert durch Bergbau, Metallverarbeitung und Chemie und beherbergt heute eine Mischung aus industriellen Betrieben und Wohnvierteln. Die Stadt ist regionaler wirtschaftlicher Standort mit Bildungs- und Kulturangeboten, steht aber wie viele Städte der Region vor großen Herausforderungen.