Platz für neuen Smart Tec Campus Abriss der Bergischen Sonne startet Montag

Wuppertal · Das ehemalige Spaßbad auf Lichtscheid macht Platz für einen neuen Technologiestandort, den Smart Tec Campus Wuppertal. Ab Montag (14. September 2020) wird das Gebäude zunächst entrümpelt und die Baustelle vorbereitet. Im Oktober rücken die Bagger an.

 Das Gelände der Bergischen Sonne von oben. Am Montag startet die Entrümpelung.

Das Gelände der Bergischen Sonne von oben. Am Montag startet die Entrümpelung.

Foto: Stadt Wuppertal

Acht Jahre Leerstand haben deutliche Spuren am Gebäude der Bergischen Sonne hinterlassen: In den leeren Schwimmbecken liegen dicke Brocken Bauschutt, zersplittertes Glas knirscht beim Gehen unter den Schuhsohlen, die Wände sind mit Graffitis bedeckt.

Nach Abschluss der Planungsphase werden schon bald Veränderungen am Standort des ehemaligen Spaßbades „Bergische Sonne“ sichtbar sein. Die Stadt Wuppertal und die Wirtschaftsförderung haben den Abrissauftrag für den Gebäudekomplex vergeben. Eine Bietergemeinschaft aus Lünen und Haltern am See hat den Zuschlag erhalten.

Nun können die Abbrucharbeiten beginnen. Ab dem 14. September wird das Gebäude zunächst entrümpelt und die Baustelle vorbereitet. Die Bagger werden im Oktober anrücken.Bei der Planung der Abbrucharbeiten und der Aufbereitung der neuen Gewerbefläche arbeitet die Stadt eng mit NRW Urban zusammen. Die landeseigene Einrichtung ist auf den Rückbau und die Revitalisierung kommunaler Flächen spezialisiert. Bei den Planungsgesprächen wurde schnell deutlich, dass die Umwandlung vom ehemaligen Freizeitbad zu einem neuen Gewerbestandort ein aufwendiges Projekt wird.

Die Experten von NRW Urban haben Zahlen berechnet, die die Dimension der Abbrucharbeiten verdeutlichen. Insgesamt werden rund 7.300 Kubikmeter Beton zu kleinen Steinen geschreddert, die als recyceltes Material wiederverwendet werden können. Das entspricht ungefähr einer Menge von mehr als 60.800 vollen Badewannen. 350 Tonnen Holz fallen allein durch den Rückbau der Dachkonstruktion an. Das Gewicht ist mit 60 ausgewachsenen Elefanten vergleichbar.

Die Abbrucharbeiten werden mehrere Monate bis April 2021 dauern. „Wir sind froh, dass es nach langer Vorbereitung nun endlich losgeht“, so Rolf Volmerig von der Wirtschaftsförderung. „Es wird Zeit, dass an diesem Top-Standort wieder neues Leben einkehrt“. Die Bergische Sonne macht Platz für den Smart Tec Campus Wuppertal. Die über 19.000 Quadratmeter große Fläche soll neuer Firmensitz von mittelständischen Unternehmen und Start-ups aus innovativen Technologie-Branchen werden. Das Konzept sieht ein Themencluster aus IT, künstlicher Intelligenz oder Forschung und Entwicklung vor. „Hier sollen über 250 neue, technologieorientierte Arbeitsplätze entstehen“, so Oberbürgermeister Andreas Mucke. „Damit wird ein wichtiger Beitrag zur Zukunftsfähigkeit des Forschungs- und Entwicklungsstandortes Wuppertal geleistet“.

Geplant sind bis zu sieben Grundstücke mit einer Größe von 2.500 bis 9.000 Quadratmetern. „Ziel ist es, ein Kompetenzzentrum zu bilden, das überregionale Strahlkraft besitzt und hohen ökologischen Standards entspricht, die der Stadtrat für die Umsetzung des Projektes vorgegeben hat“, so Stadtdirektor Johannes Slawig.

Zur digitalen Vermarktung der neuen Gewerbefläche hat die Wirtschaftsförderung ein Video produzieren lassen, das potenziellen Käufern die Vorteile des Standortes aufzeigt: eine gute Verkehrsanbindung, die Nähe zur Technologieachse und die Aussicht ins Gelpetal. Zu sehen ist das Video auf dem YouTube-Kanal der Wirtschaftsförderung (hier klicken).

Für Oberbürgermeister Andreas Mucke ist das Projekt Smart Tec Campus ein wichtiges Signal für die zukünftige Entwicklung des Wirtschaftsstandortes Wuppertal: „Mit der Realisierung des Projektes setzen wir ein wichtiges Vorhaben aus unserem Handlungsprogramm Gewerbeflächen um, das der Rat im Juni dieses Jahres beschlossen hat. Mit dem Handlungsprogramm legen wir die Grundlagen für die notwendige, maßvolle und flächenschonende Ausweisung und Entwicklung von Gewerbeflächen, die wir für die Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen auch in Zukunft brauchen.“

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