Erstes Resümee Ein Jahr Bergisch.Smart_Mobility

Wuppertal · Im vergangenen Jahr hat die Stadt Wuppertal gemeinsam mit den Städten Remscheid und Solingen im Rahmen der Digitalen Modellregion Bergisches Städtedreieck das Smart City-Projekt „Bergisch.Smart_Mobility: Künstliche Intelligenz als Enabler der Mobilität von Morgen“ auf den Weg gebracht. Jetzt ziehen sie eine erste Bilanz.

 Oberbürgermeister Andreas Mucke.

Oberbürgermeister Andreas Mucke.

Foto: Wuppertaler Rundschau/mivi

Die drei Städte arbeiten seit Juli 2019 in diesem Projekt intensiv mit den Projektpartnern APTIV Services Deutschland GmbH, Bergische Universität Wuppertal, Bergische Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH und der Neuen Effizienz GmbH daran, die technischen Voraussetzungen für die digitale Mobilität von Morgen zu schaffen. Im Zentrum steht dabei auch die Schaffung von weiteren Arbeitsplätzen in der Mobilitäts- und Automobilwirtschaft, die eine sehr wichtige Rolle im Bergischen Städtedreieck spielt.

Wuppertal und das Bergische Städtedreieck sollen als Innovationsstandort für Zukunftsthemen durch dieses Projekt in NRW, Deutschland und der Welt positioniert werden.Das Projekt hat ein Gesamtvolumen von EUR 24 Millionen und wird vom Land Nordrhein-Westfalen mit EUR 13 Millionen gefördert. Es läuft noch bis zum 31.12.2021.

Das erste Jahr Projektlaufzeit hat gezeigt, dass die hohen Erwartungen an das Vorhaben erfüllt werden. Beispielhaft seien hier genannt:

• APTIV Services Deutschland GmbH entwickelt erfolgreich eine neue Architektur der Bordelektrik und -elektronik, die in den Fahrzeugen der Zukunft eingesetzt werden. Ohne diese sind bereits heute existierende Fahrerassistenzsysteme und autonomes Fahren in der Zukunft nicht möglich. Damit verbunden ist die Entwicklung von neuen Steuergeräten, Leitungssystemen und Stecksystemen – wodurch vielfältige Geschäftsmöglichkeiten für zahlreiche weitere Automotive-Unternehmen und damit wichtige Impulse für Beschäftigungssicherung und -aufbau entstehen. Da auch Softwarelösungen entwickelt werden, die zur Steuerung des Fahrzeugs benötigt werden, gilt gleiches auch für die IT-Wirtschaft. APTIV hilft durch sein Engagement, Wuppertal als globalen Innovationsstandort für das zentrale Zukunftsthema einer nachhaltigen Mobilität zu positionieren.

• Die Bergische Universität Wuppertal unterstützt APTIV bei der Entwicklung der Softwarelösungen, indem sie wichtiges wissenschaftliches Know-How aus dem Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) bereitstellt. Darüber hinaus entwickelt sie KI-basierte Lösungen, die in der Verkehrssteuerung der Städte zum Einsatz kommen und einen umweltrelevanten Beitrag zur Reduzierung der Verkehrsbelastung können. Durch diese anwendungsnahe Forschungsarbeit leistet auch die Universität einen zentralen Beitrag zur Profilierung der Stadt Wuppertal und des Bergischen Städtedreiecks als Innovationsstandort in NRW und der Welt.

• Auch die Bürgerinnen und Bürger werden bald direkt von dem Vorhaben profitieren. Nach den derzeitigen Planungen werden die Wuppertaler Stadtwerke im Oktober 2020 ein On-Demand-Angebot im ÖPNV umsetzen. Dabei werden Minibusse eingesetzt werden, die Teil des Liniennetzes sind, jedoch virtuelle Haltestellen haben und komplett auf Fahrpläne verzichten. Durch Corona kam es zu einer Verzögerung der Umsetzung, das den bestehenden ÖPNV ergänzende Angebot soll nun aber endlich realisiert werden.

• Um die Wünsche der Bürgerinnen und Bürger in die Entwicklung der digitalen Mobilität von Morgen einzubeziehen, wird die Bergische Universität bald unterschiedliche digitalen Beteiligungsmöglichkeiten anbieten. Leider kann die ursprüngliche Planung von öffentlichen Workshops und Diskussionsveranstaltungen aufgrund der Corona-Schutzbestimmungen nicht umgesetzt werden. Die alternativen digitalen Angebote werden jedoch für gleichwertigen Ersatz sorgen.

Das Projekt Bergisch.Smart_Mobility beschäftigt sich damit, wie Künstliche Intelligenz (KI) bei der Mobilität der Zukunft mitwirkt und sie möglich macht. Hauptziele des Projekts zur Stärkung des Innovationsstandortes: zukunftsfähige technische Lösungen entwickeln, beispielhafte Erprobung von Anwendungen neuer Mobilität und die Entwicklung von Standards, die auch als Blaupause für eine überregionale Umsetzbarkeit dienen. In der Region wird nicht nur an technischen Lösungen für Traffic-Management und Bordelektronik gearbeitet. Es wird aber auch ganz praktisch: In Versuchsquartieren werden On-Demand-Angebote getestet und weiterentwickelt. Um das Gesamtvorhaben strukturiert zu bearbeiten, wurden vier Teilprojekte definiert, die von unterschiedlichen Konsortialpartnern federführend gesteuert werden. Weitere Informationen: www.bergischsmartmobility.de.

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