Wohnbauprojekt Kommt der „Barmer Bogen“?

Wuppertal · In Barmen könnte ein weiteres großes Siedlungsprojekt an den Start gehen: Die Pläne für 350 Wohneinheiten in zentraler Lage hinter dem Barmer Bahnhof sollen jetzt politisch abgesegnet werden.

 Das gut 30.000 Quadratmeter große Areal des geplanten Wohngebiets „Barmer Bogen“ zwischen den Brücken Fischertal und Emilienstraße hinter dem Barmer Bahnhof und der Eisenbahnstrecke.

Das gut 30.000 Quadratmeter große Areal des geplanten Wohngebiets „Barmer Bogen“ zwischen den Brücken Fischertal und Emilienstraße hinter dem Barmer Bahnhof und der Eisenbahnstrecke.

Foto: Wuppertaler Rundschau

Im Fokus steht dabei das rund 600 Meter lang gezogene Gelände direkt südlich der Bahnstrecke zwischen den Brücken am Fischertal und der Siegesstraße. Bisher sind hier ein Autoverwerter, ein Gebrauchtwagenhandel und Lagerflächen angesiedelt – die Stadt spricht von einer „gewerblichen Mindernutzung“, mit der das Potenzial dieses zentralen Barmer Standortes nicht ausgeschöpft werde.

Das soll sich jetzt ändern: Der Wuppertaler Eigentümer des Areals will hier ein neues Wohngebiet entwickeln und hat dafür gemeinsam mit der Verwaltung bereits umfangreiche Vorplanungen geleistet. Die bestanden unter anderem aus einer Machbarkeitsstudie und einem daraus resultierenden städtebaulichen Wettbewerb.

Der Siegerentwurf sieht eine architektonisch „gefaltete“, durchgehende Bebauung entlang der Bahnlinie vor, die das Gebiet vor Lärm schützt. Durch diese gefaltete Struktur und differenzierte Ausbildung der Bebauung wirkt der langgezogene Riegel optisch aufgelockert. Südlich der abschirmenden Riegelbebauung sind einzelne, von Grünflächen umgebene Mehrfamilienhäuser vorgesehen.

Insgesamt sollen etwa 350 Wohneinheiten unterschiedlicher Größen und mit mindestens 20 Prozent an gefördertem Wohnungsbau entstehen. Das entspricht etwa den Dimensionen des bereits in Bau befindlichen Trassen-Quartiers am Heubruch, allerdings auf deutlich kleinerer Fläche. Außerdem sind eine Kita und ein Quartiers-Treff vorgesehen.

Das Gebiet soll dank Garagen an den Zugangspunkten im Osten und Westen autofrei bleiben. Besonderheit des Vorhabens: Um eine attraktive Bebauung zu ermöglichen und den Lärmschutz zu verbessern, soll das Gelände auf der gesamten Fläche etwa fünf Meter aufgeschüttet werden.

Ein gewaltiges Vorhaben, dessen Ausmaß im Bodenmanagementkonzept deutlich wird: Für die Aufschüttung müssen 140.000 Kubikmeter Material herangeschafft werden – dafür sind rund 12.400 An- und Abfahren von Sattelzügen nötig. Bis zu 70 Laster pro Tag würden dann über 15 Monate verteilt von der A46 ins Tal rollen.

Die Verwaltung legt der Politik jetzt zunächst einen Grundsatzbeschluss zur wohnbaulichen Entwicklung des Standortes vor, der zum Einstieg in das parlamentarische Verfahren am Dienstag um 18 Uhr im Ratssaal von der Bezirksvertretung Barmen beraten wird.

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