Info-Tafeln aufgestellt "Wir haben die Trasse mitgebaut!"

Wuppertal · Fünf Schilder entlang der Nordbahntrasse informieren die Besucher des Erlebniswegs darüber, dass langzeitarbeitslose Menschen einen Hauptanteil am Umbau der ehemaligen Bahnstrecke geleistet haben.

Neue Tafeln an der Trasse
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Dabei handelt es sich um mehr als tausend arbeitslose Menschen, die in den vergangenenzehn Jahren die Trasse mitgebaut haben und sie bis heute täglich instand halten und pflegen. Das Jobcenter Wuppertal sowie das Wichernhaus und GBA (Gesellschaft für berufliche Aus- und Weiterbildung), haben die Projektidee Nordbahntrasse vom Start im Jahr 2007 unterstützt.

"Erst durch die Beteiligung des sogenannten zweiten Arbeitsmarktes, also die Arbeitsleistung von arbeitslosen Menschen im Rahmen von Arbeitsgelegenheiten, konnte die Stadt Wuppertal den notwendigen Eigenanteil aufbringen, damit die umfangreichen Fördermittel vom Bund, Land und EU flossen", so Sozialdezernent Dr. Stefan Kühn. "Auch deshalb war der zweite Arbeitsmarkt für dieses herausragende Stadtentwicklungsprojekt von sehr großer Bedeutung!"

Die Tafeln:

Ab sofort informieren fünf Schilder an den Standorten Bahnhof Loh, Mirke, Ottenbruch, der Wichernhauskapelle und der Skaterhalle "Wicked Woods" über die vielfältigen Arbeiten, die die Teilnehmenden der Beschäftigungs- und Qualifizierungsmaßnahmen geleistet haben. Unter fachkundiger Anleitung wurde zunächst die gesamte Strecke von Vohwinkel bis Oberbarmen gerodet, Gleise wurden von Wildwuchs befreit oder entfernt und wilde Müllkippen sowie enorme Mengen an Schutt beseitigt.

"Bei den Pflasterarbeiten haben die oft ungelernten Mitarbeiter, die jedoch oft über langjährige Berufserfahrung in handwerklichen und gewerblichen Branchen verfügten, bewiesen, dass sie mit der notwendigen fachkundigen Unterstützung auch den gesamten Wegebau professionell bewerkstelligen können", erläutert Henry Wollner, Prokurist bei der GBA.

 Fünf Schilder entlang der Nordbahntrasse erzählen, dass langzeitarbeitslose Menschen einen Hauptanteil am Umbau der ehemaligen Bahnstrecke geleistet haben.

Fünf Schilder entlang der Nordbahntrasse erzählen, dass langzeitarbeitslose Menschen einen Hauptanteil am Umbau der ehemaligen Bahnstrecke geleistet haben.

Foto: Jobcenter Wuppertal

"Rund 80 Prozent des 2014 geöffneten Verkehrswegs wurden von Langzeitarbeitslosen gebaut", schätzt Regine Widmayer-Wagner, Geschäftsführerin beim Wichernhaus. "Und die Menschen haben sich mit vollem Engagement und großer Freude eingebracht — auch weil sie Wertschätzung und Anerkennung durch die Bevölkerung erfahren haben. Menschen, die lange Zeit unsichtbar und infolge ihrer Arbeitslosigkeit auch sozial isoliert waren, stemmten so eines der wichtigsten Infrastrukturprojekte der Stadt."

Über den Bau und Pflege der Nordbahntrasse wurden auf diese Weise viele arbeitslose Menschen qualifiziert und wieder in Arbeit gebracht. Denn bei diesem Projekt konnte Stadtentwicklung und Qualifizierung hervorragend miteinander verknüpft werden. So wurden die Helfer je nach individuellem Bedarf zum Beispiel in den Bereichen Metall, Holz, Farbe, Schweißen oder Garten- und Landschaftsbau weitergebildet und konnten anerkannte Zertifikate erwerben.

Thomas Lenz, Vorstandsvorsitzender des Jobcenters Wuppertal: "Die Trasse steht für den Weg, den wir als Jobcenter Wuppertal gehen, nämlich langzeitarbeitslosen Menschen eine würdevolle Arbeit zu geben, systematisch gepaart mit Coaching- und Qualifizierungsangeboten. Dadurch gewinnen die Menschen nicht nur Struktur für ihren Alltag, sie erfahren nach Jahren der Arbeitslosigkeit auch, dass sie gebraucht werden."

"An der Nordbahntrasse hat sich das Bild, das viele Menschen von 'Hartz-IV-Empfängern' haben, verändert", ergänzt Johann Karl Wagner, Geschäftsführer beim Wichernhaus. "Wasdiese Menschen leisten können und vor allem auch leisten wollen, das war und ist auf einmal für alle sichtbar.

 Die Helfer haben je nach individuellem Bedarf zum Beispiel in den Bereichen Metall, Holz, Farbe, Schweißen oder Garten- und Landschaftsbau weitergebildet und konnten anerkannte Zertifikate erwerben.

Die Helfer haben je nach individuellem Bedarf zum Beispiel in den Bereichen Metall, Holz, Farbe, Schweißen oder Garten- und Landschaftsbau weitergebildet und konnten anerkannte Zertifikate erwerben.

Foto: Jobcenter Wuppertal

Und er formuliert als Wunsch, dass nicht in Vergessenheit gerät, wer die Nordbahntrasse geschaffen hat. "Es gibt eine starke Tendenz, langzeitarbeitslose Menschen an den Rand zu drängen. Die Nordbahntrasse ist ein starkes Symbol gegen die Vorurteile. Denn die Menschen sind die Baumeister dieses Ortes — und hier sind sie mittendrin."

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