Wuppertaler Erfolgsprojekt Viel Neues über die Nordbahntrasse

Wuppertal · Pünktlich zum zehnjährigen Bestehen der Wuppertaler Nordbahntrasse ist ein aktualisierter wissenschaftlicher Artikel vom ehemaligen Projektleiter Rainer Widmann veröffentlicht worden.

Die Nordbahntrasse wird seit zehn Jahren stark frequentiert.

Foto: Christa Mrozek / Wuppertalbewegung

Unter dem Titel „Das Projekt Nordbahntrasse Wuppertal – Ein von einer Bürgerinitiative gemeinsam mit der Stadtverwaltung entwickeltes Infrastrukturprojekt als Initialzündung für ein fahrradfreundliches Klima in der Stadt und Region“ ist der Beitrag beim VDV-Verlag in der Loseblattsammlung „Handbuch der kommunalen Verkehrsplanung“ erschienen.

Auf 36 Seiten, illustriert mit rund zwei Dutzend Fotos, Plandarstellungen und Literaturangaben, beschreibt Widmann die Entstehung und Umsetzung der seit nunmehr zehn Jahren durchgängig befahrbaren 22 Kilometer langen Geh-, Inliner- und Radtrasse quer durch Wuppertal von Vohwinkel bis zum 722 Meter langen Tunnel Schee im Nordosten der Stadt.

Rainer Widmann.

Foto: Andreas Fischer

Der Fachbeitrag beginnt mit den ersten Überlegungen für die ehemalige Rheinische Bahnstrecke nach der Stilllegung 1999 und beschreibt das Projekt über die durchgehende Freigabe mit Eröffnung der Brücke Bracken am 29. Mai 2015. Es schließen sich die seitdem erfolgten städtebaulichen Entwicklung rund um die Trasse im Bereich Heubruch und Utopiastadt bis hin zu den inzwischen realisierten Projekten Schwarzbachtrasse und den weiteren Trassenplanungen in Wuppertal wie Langerfeldtrasse, Bergisch-Märkische-Veloroute nach Hagen, Hatzfeldtrasse, dem Radring um Wuppertal und der Veloroute von Vohwinkel nach Düsseldorf an.

Die 1999 stillgelegte Bahnstrecke wurden zwischen 2006 und 2015 zu einem Geh‑ und Radweg umgebaut. Sechs Tunnel, 23 Brücken und Viadukte sowie über 200 Stützbauwerke wurden mit 23,75 Millionen Euro Fördermitteln von EU, Bund und Land saniert.

Vergängliches aus dem Trassen-Steingarten in Wuppertal
21 Bilder

Vergängliches aus dem Trassen-Steingarten

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Foto: Achim Otto

Die Projektidee erhielt durch den Verein „Wuppertalbewegung“, der 2,5 Millionen Spenden akquirierte, enorme Aufmerksamkeit. Der Verein wollte sich auch als Bauherr und Betreiber der Trasse engagieren. Das Jobcenter stellte bis zu 100 Arbeitskräfte für den Bau und die Unterhaltung bereit. Das Projekt wurde vielfältig ausgezeichnet: 2015 mit dem Deutschen Fahrradpreis und dem „European Greenway Award“ und die Stadt Wuppertal als Aufsteiger des Jahres beim ADFC-Fahrradklimatest.

Dipl.-Ing. Rainer Widmann studierte Architektur in Stuttgart und Verkehrstechnik in Wuppertal (Abschluss 1973). Ab 1973 war er Verkehrsplaner bei der Stadt Wuppertal und ab April 1996 „Beauftragter für nicht motorisierte Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer“. Bis Ende 2014 leitete Widmann Verkehrsplanung im Ressort Straßen und Verkehr und war parallel von 2006 bis 30. Juni 2015 städtischer Projektleiter für das Projekt Nordbahntrasse. Seit 2022 ist er Mitglied im Stadtrat von Wuppertal und im Ausschuss für Verkehr.