Don-Kosaken-Chor Ukrainische Stimmwunder in der Lutherkirche

Wuppertal · Nachdem vor über zwei Jahren Corona das Konzert des Don-Kosaken-Chores Serge Jaroff in Wuppertal ausgebremst hatte, stand die Visite der stimmgewaltigen Männer wegen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine auf der Kippe. Schließlich hat Serge Jaroff den Chor seinerzeit in der Ukraine gegründet. Doch es klappte.

Gemeinsames Foto des Don-Kosaken-Chores mit dem Frauenchor „DaCapo“ nach Konzert in der Heidter Lutherkirche.

Gemeinsames Foto des Don-Kosaken-Chores mit dem Frauenchor „DaCapo“ nach Konzert in der Heidter Lutherkirche.

Foto: DaCapo

Iris Müller, die Vorsitzende des Frauenchores „DaCapo“, hat eome lange, ungeduldige Zeit des Wartens hinter sich. Bei den jüngsten Sängern war lange fraglich, ob sie ihre Heimat verlassen dürfen. Ihre Anspannung ließ erst nach, nachdem der achtköpfige Kosaken-Chor nach endlosem Beifall und verdientem Imbiss abgereist war.

Der Chor „DaCapo“ hat sich in vielen Jahren immer wieder neuen Herausforderungen gestellt. Angetrieben von Organisationstalent Iris Müller und Chorleiter Hans-Jürgen Fleischer, gab es Konzerte mit den „Bad Boys“ aus Dortmund, mit dem Teufelsgeiger Mani Neumann von „Farfarello“ und Paul Decker und den „Striekspöen“. Weitere Themen: Platt und Pop, Wein und „Chorwürmer“.

Stets aufs Neue ging der Frauenchor auch ins Risiko, was die finanzielle Seite eines Konzertes betrifft. Gagen sind Ehrenschulden. Deshalb war der Blick in die Lutherkirche auf dem Heidt nicht unwichtig: Fast alle Plätze waren belegt. Müller und Fleischer hatten nicht vergessen, Ukrainerinnen aus Remscheid einzuladen, um ihnen ein bisschen Heimatgefühl zu vermitteln.

Bei den Don Kosaken handelt es sich um ein hochkarätiges, grandioses Spitzenensemble, dessen Sänger von großen Opernhäusern kommen und akademisch ausgebildete Solisten sind. Chorleiter Wanja Hlibka, zu Zeiten von Serge Jaroff jüngster Solist, ließ sich von seinem ersten Tenor Illia Manchuk vertreten. Er selbst bestach durch den ukrainischen Stimmenglanz, andere ließen die alte Kirche mit ihrem Volumen buchstäblich erbeten: ein überirdischer Klang!

Dass das Konzert zu einem Freundschaftsfest mit der Ukraine wurde, lag an den Gästen aus dem vom Krieg betroffenen Land, der zweisprachigen Moderation und dem stimmungsvollen Finale. Gemeinsam mit den Chören und dem Publikum wurde das Lied „Hevenu shalom alechem“ angestimmt: „Wir wollen Frieden für alle, Frieden für die Welt!“

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