Staatsanwaltschaft Wuppertal Betrug an Senioren: Zwei Männer verhaftet

Wuppertal / Brake · Die Wuppertaler Staatsanwaltschaft Wuppertal hat am Donnerstag (5. März 2020) im niedersächsischen Brake Durchsuchungsbeschlüsse und Haftbefehle gegen zwei 22 und 24 Jahre alte Männer vollstrecken lassen.

 Symbolfoto.

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Foto: Polizei / Jochen Tack

Sie sollen „Mitglieder einer Tätergruppe sein, die Anrufe als falsche Polizeibeamte oder Staatsanwälte bei überwiegend alten Menschen unternimmt, um diese unter Vorwänden zur Herausgabe ihrer Wertsachen zu veranlassen“, heißt es. Es bestehe der Verdacht des gewerbsmäßig begangenen Bandenbetruges.

So wurden laut Ermittlungen unter Mitwirkung der Tatverdächtigen im Oktober 2019 ein seinerzeit 72 Jahre alter Mann aus Wuppertal-Ronsdorf um insgesamt 66.000 Euro und ein 79 Jahre alter Mann in Nienburg um 25.000 Euro betrogen. Die Mitglieder der Tätergruppe sind nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft organisiert vorgegangen und übernahmen demnach verschiedene Aufgaben. So arbeiten die so genannten „Keiler“ von der Türkei aus Telefonlisten ab und Namen wählen aus, die auf ein höheres Lebensalter hindeuten. Sobald die angerufenen Personen auf die Anrufe der angeblichen Beamten reagierten, sorgten die so genannten „Logistiker“ dafür, dass an den Wohnorten der Tatopfer positionierte „Abholer“ die Wertsachen der Opfer entgegennahmen und an die Logistiker weiterleiteten. „Der heutige Einsatz richtet sich gegen mutmaßlichen Abholer der Gruppe“, so die Staatsanwaltschaft.

Der Einsatz wurde ab 7 Uhr durch Beamte der EG „Recall“ des Landeskriminalamtes Schleswig-Holstein durchgeführt, die unter Federführung der Staatsanwaltschaft Kiel auch Ermittlungen gegen weitere mutmaßliche Mitglieder der Tätergruppe durchführen. Die polizeilichen Maßnahmen dauern derzeit noch an. Den Beschuldigten drohen für den Fall einer Verurteilung Freiheitsstrafen zwischen einem und zehn Jahren.

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