Stadt will weiter investieren OB Scherff besucht sanierte Helene-Stöcker-Schule

Wuppertal · Frisch saniert, erweitert und modernisiert: Die Helene-Stöcker-Schule ist seit zwei Wochen an ihrem Teilstandort in der Bartholomäusstraße 70 am Start. Am 30. Oktober 2025 zogen die Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrerinnen und Lehrern ein und nahmen die Räume in Betrieb nehmen.

Oberbürgermeisterin Miriam Scherff.

Foto: Christoph Petersen

Oberbürgermeisterin Miriam Scherff verlegte in ihrer zweiten Amtswoche ihre wöchentliche Pressekonferenz in die Förderschule. „Das sollte durchaus als Statement für ihre Agenda gewertet werden, denn das Thema gleiche Bildungs-Chancen für alle Kinder und das damit zusammenhängende Schulbau-Programm hat Scherff mit höchster Priorität versehen“, erklärt das Presseamt.

Die Stadt will massiv in die Schulen investieren. Die „Schulbauoffensive 2035“ sieht die Sanierung und den Neubau vieler Schulen vor. "Wuppertal baut Bildung" ist das Motto. Hintergrund: Es gibt viel zu wenig Platz für die Zahl der Schülerinnen und Schüler, die in den kommenden Jahren erwartet werden. Daher soll es zum einen kurzfristige Lösungen geben – zum Beispiel Container-Bauten. Bestehende Schulen sollen ausgebaut werden, bis 2035 weitere entstehen, eta zwei Gesamtschulen und ein Gymnasium.

Die Oberbürgermeisterin lobte in diesem Zusammenhang die Sanierung der Helene-Stöcker-Schule als „ein Paradebeispiel für Sanieren im Bestand mit der Ergänzung eines wunderschön an das Baudenkmal angepassten Neubaus. Jetzt ist hier alles auf modernstem Stand, erweitert, großzügiger und barrierefrei. Dabei spielte auch der Nachhaltigkeitsgedanke eine Rolle: Bauen im Bestand ist immer schonender als Abriss und Neubau. Und die Stadt setzt damit ein Zeichen für die Förderschule. Daher freue ich mich sehr, heute hier zu sein!“

Die Leiterin des Stadtbetriebes Schulen, Stefanie Mäde, betonte die enge Zusammenarbeit mit den Schulleitungen und dem Gebäudemanagement und die große Bedeutung der aktuell erarbeiteten Schulentwicklungsplanung.

Der stellvertretende Betriebsleiter des städtischen Gebäudemanagements, Thomas Ahrens, berichtete über die Probleme bei der Realisierung des anspruchsvollen Projektes durch Corona, die Folgen des russischen Krieges gegen die Ukraine, Material- und personelle Engpässe der Baubranche, bevor Anke Heinemannn als Bereichsleiterin und Angela Kleinschmidt als Projektleiterin die Besucherinnen und Besucher durch die Gebäude führten.

Viel Tageslicht durch geöffnete Dachflächen, reizvolle Kombinationen von Alt und Neu, modernste Technik in den Klassenräumen, funktionale Werkstatträume, ein von den Klassen im Wechsel betriebener Schüler-Kiosk – Schulleiter Steffen Müller und seine Vertreterin Daniela Dittrich freuten sich sichtlich über das Ergebnis der aufwendigen Sanierung.

Am Standort Bartholomäusstraße 70 der Helene-Stöcker-Schule finden jetzt die berufsvorbereitenden Klassen 8 bis 10 der Förderschule ihr Zuhause. Dafür wurde das 1886 errichtete denkmalgeschützte Hauptgebäude aus Backstein vollständig saniert und mit einem Erweiterungsbau ergänzt. Den 150 Jugendlichen und etwa 20 Lehrerinnen und Lehrern der Förderschule mit den Förderschwerpunkten Lernen, Emotionale und soziale Entwicklung sowie Sprache stehen am neuen Standort rund 2.050 Quadratmeter Fläche zur Verfügung.

Dadurch kann nun die dritte bisherige Dependance in der Eichenstraße als Standort der Förderschule aufgegeben und zu einer neuen Gemeinschaftsgrundschule umgebaut werden. Die entsprechenden Planungen sind bereits abgeschlossen. Erste vorbereitende Arbeiten beginnen im Januar 2026.

Insgesamt gibt es in Wuppertal sechs reine Förderschulen mit unterschiedlichen Förderschwerpunkten in städtischer Trägerschaft. In Wuppertal – wie auch landesweit – steigt die Gesamtzahl der Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf an Regel- und Förderschulen.