Was der Experte für Hochfrequenzsysteme in der Kommunikationstechnik mit der Fördersumme von 500.000 Euro plant, stellte er nun beim jährlichen Forschungsnetzwerktreffen der BUW vor.
„Die Bergische Universität unterstützt aktiv innovative Wissenschaft. Das Senior Fellowship ist ein Instrument der Wertschätzung und der gezielten Unterstützung für unsere herausragenden Forschenden. Hier machen wir gewagte, aber dennoch potenziell höchst lohnende Forschungsideen möglich, die sonst schlicht nicht gestartet werden könnten. Die Förderung etablierter Expertise zahlt auf die Sichtbarkeit und Attraktivität des Standorts Wuppertal ein und ist eine wichtige Säule in unserem strategischen Portfolio“, betont Prof. Dr. Stefan Kirsch (Prorektor für Forschung und Digitales).
Als erster Senior Fellow wurde nun Ullrich Pfeiffer ausgewählt. Er leitet an der Bergischen Universität Wuppertal den Lehrstuhl für Hochfrequenzsysteme in der Kommunikationstechnik. In seiner Arbeit widmet er sich unter anderem der Erforschung der Terahertz-Technik, die eine bedeutende Rolle für die Zukunft der Kommunikation, genauer der drahtlosen 6G-Kommunikation, spielt. Anders als Röntgenstrahlung ist Terahertz-Strahlung unbedenklich für den Menschen, was sie besonders interessant macht.
Mit der Fördersumme von 500.000 Euro, die er im Rahmen des BUW Senior Fellowships erhält, plant Prof. Pfeiffer, Informationen nicht mehr durch elektrischen Strom, sondern durch Wellen oder Lichtblitze im Terahertz-Bereich zu verarbeiteten. „Winzige Terahertz-Chips“, berichtete er beim Forschungsnetzwerktreffen, „könnten so mit Lichtgeschwindigkeit denken – schneller als jeder herkömmliche Prozessor eines Computers.“
Sichtbare Erfolge
2021 wurde Prof. Pfeiffer vom Europäischen Forschungsrat (ERC) mit dem prestigeträchtigen ERC Advanced Grant ausgezeichnet. Die hochdotierte Förderlinie richtet sich an anerkannte Spitzenforschende, die neue Forschungsgebiete erschließen möchten. Ullrich Pfeiffers ERC-Projekt „DIRECTS – Computergestützte Algorithmen für leistungsstarke dreidimensionale Terahertz-Lichtfelder“ verfolgt das Ziel, das Potenzial von Terahertz-Strahlung bei der Erstellung von 3D-Bildern besser auszuschöpfen, um durch undurchsichtige Objekte hindurchblicken zu können. Anwendungsfelder bieten sich zum Beispiel im Bereich der Werkstoffcharakterisierung, des Aufspürens versteckter Sprengstoffe oder Drogen sowie medizinischer Bildgebungsgeräte.
Dass sich die Terahertz-Technologie und -Sensorik in den vergangenen Jahren zu einer sichtbaren Stärke der Bergischen Universität entwickelt hat, wird auch durch die erfolgreiche Einwerbung von Drittmitteln sowie den Ausbau der Infrastruktur dokumentiert: Zur Erforschung des neuen Mobilfunkstandards 6G wurde unter der Leitung von Prof. Pfeiffer und finanziert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ein sogenanntes Gerätezentrum an der Bergischen Universität eingerichtet. Hier steht den Forscherinnen und Forschern aus Wuppertaler sowie ihren regionalen und internationalen Kooperationspartnern Spezialausstattung im Bereich der Terahertz-Messtechnik zur Verfügung.