Wuppertaler Herbstsynode Das Ziel – die evangelische Kirche demokratisch gestalten

Wuppertal · Am Freitag und Samstag (14./15. November 2025) findet die Herbstsynode der evangelischen Kirche Wuppertal in der CityKirche Elberfeld statt. Die Synode ist das „Parlament“ des Kirchenkreises und leitet ihn.

Abstimmung aus der Sommersynode.

Foto: Thorsten Levin

Flache Hierarchien, Flexibilität, Experimente und selbstwirksames, ehrenamtliches Tun in allen kirchlichen Handlungsfeldern ermöglichen: Das wünscht sich die evangelische Kirche in Wuppertal für die Zukunft. Einen wichtigen Schritt dorthin wird sie mit den Wahlen auf ihrer Herbstsynode tun. Zum ersten Mal in der Geschichte des Kirchenkreises Wuppertal soll die Leitung von einem zweiköpfigen Team übernommen werden.

Die Idee: Das Amt wird geteilt, damit die beiden leitenden Theologen jeweils mit einer halben Stelle weiterhin in ihren Kirchengemeinden tätig sein können. Sie treten es am 5. März 2026 an, wenn Pfarrerin Ilka Federschmidt nach 15 Jahren als Wuppertaler Superintendentin in den Ruhestand geht. „Das neue Leitungsmodell ermöglicht nicht nur mehr Austausch, sondern auch mehr Nähe zu den Gemeinden, die die Basis unserer evangelischen Kirche sind“, erklärt Ilka Federschmidt.

Geteilte Macht, geteilte Verantwortung

Die Synode beginnt am Freitagabend mit einem Gottesdienst, den CityKirchen-Pfarrer Johannes Nattland und Isabell Berner-Paul, Pfarrerin der Gemeinde Elberfeld-West, gestalten. In ihrer Predigt beschäftigen sie sich anhand des biblischen Textes aus 2. Mose 18, 1-27 mit der Frage, wie ein modernes, demokratisches System geteilter Verantwortung aussehen kann und was es mit Gottes Reich zu tun hat.

Vor den Wahlen zur Kirchenkreisleitung wird es noch um die Mitwirkung am Deutschen Evangelischen Kirchentag in Düsseldorf 2027 gehen. Wuppertal möchte gemeinsam mit den Bergischen Kirchenkreisen ein Angebot zum „Abend der Begegnung“ gestalten.

Kooperationen in und außerhalb des Kirchenkreises

Am Samstag setzt die Synode ihre Beratungen mit einem Bericht der Superintendentin zu Aufgaben und Themen der evangelischen Kirche in Wuppertal fort. Darin geht es unter anderem um Veranstaltungen und Projekte, die Antisemitismus entgegentreten und zu einer Verständigung der Religionen führen sollen, um den Gedenkort Kemna und die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt im Kirchenkreis.

Weitere zentrale Themen sind die engere Zusammenarbeit der Bergischen Kirchenkreise und der aktuelle Stand der Kooperationen unter den Gemeinden. Angesichts zurückgehender Mitgliederzahlen und Kirchensteuermittel haben sie sich zu sechs sogenannten Weggemeinschaften zusammengeschlossen, die sich künftig Pfarrstellen teilen werden und wichtige Aufgaben der Kirche gemeinsam gestalten und neu entwickeln werden. Auch der Haushalt des Kirchenkreises wird beschlossen.

Die Kreissynode ist das Parlament der 17 evangelischen Gemeinden, die zum Kirchenkreis Wuppertal gehören. Sie umfasst 104 stimmberechtigte Mitglieder (Synodale), von den 40 Pfarrerinnen bzw. Pfarrer sind. Hinzu kommt eine begrenzte Zahl von berufenen Fachvertreterinnen und -vertretern. Die theologischen Mitglieder dürfen nicht in der Mehrzahl sein. Die Synode trifft sich zweimal im Jahr und tagt öffentlich.