Ab sofort erhältlich Neue Broschüre über Wuppertaler KZ Kemna

Wuppertal · Gemeinsam mit dem Evangelischen Kirchenkreis Wuppertal hat die Begegnungsstätte Alte Synagoge eine handliche Broschüre über das Konzentrationslager Kemna herausgegeben, das sich von Juli 1933 bis Januar 1934 an der Stadtgrenze im Osten Wuppertals direkt an der Wupper befand.

Aus dem Fabrikgebäude soll ein Erinnerungsort werden.

Aus dem Fabrikgebäude soll ein Erinnerungsort werden.

Foto: Barbara Herfurth

Inhaftiert wurden vor allem Kommunisten und Sozialdemokraten, die hier als Gegner des neuen Regimes schwer misshandelt, gefoltert und gedemütigt wurden. Schätzungsweise 2.500 bis 3.000 Männer waren in den sieben Monaten seiner Existenz in der „Kemna“ inhaftiert.

Der Evangelische Kirchenkreis sieht sich in besonderer Verantwortung, die Erinnerung an das Konzentrationslager zu bewahren und zu erneuern, denn die beiden evangelischen „Lagerseelsorger“ Hans Trummel und Martin Altenpohl ignorierten die seelische und körperliche Not der Häftlinge zugunsten ihrer eigenen Mission, die „Dissidenten“ der Kirche zurückzugewinnen. Heute sieht die Kirche, so Ilka Federschmidt (Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises) in ihrem Vorwort, „im Schweigen zu den Verbrechen an den misshandelten Kemna-Häftlingen eine Schuld, der sie sich stellen will".

Seit 2019 ist die Evangelische Kirche in Wuppertal Eigentümerin der Immobilie und des Grundstücks des früheren Lagers. Sie beabsichtigt, dort einen Gedenkort einzurichten. Die neue Broschüre beruht auf aktuellen Forschungen zur Baugeschichte und auf der Dissertation des Historikers Dr. David Mintert (2007). Sie ist kostenlos in der Begegnungsstätte Alte Synagoge erhältlich.

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