Nacke jetzt ohne Druck

Wuppertal · Nachdem sich HP Nacke vor drei Jahren aus seiner Galerie Epikur zurückzog, trennt er sich nun auch von der Druckerei.

 HP Nacke räumt in wenigen Wochen seinen Schreibtisch.

HP Nacke räumt in wenigen Wochen seinen Schreibtisch.

Foto: Björn Ueberholz

Hans-Peter Nacke plagten diese Gedanken schon seit einigen Jahren: "Was mache ich mit meinem Unternehmen?" Etliche interne Versuche einer sanften Übergabe schlugen fehl, doch zum schlichten Abschließen war ihm sein mit viel Leidenschaft aufgebauter Druckereibetrieb zu kostbar. Realistische Gedanken eines Unternehmers, dessen 70. Geburtstag unaufhaltsam näher rückt. Seit 1980 betreibt HP Nacke seine Druckerei an der Friedrich-Engels-Allee, am 30. August 2015 ist dort Schluss.

Wer künftig mit dem Großteil der vertrauten Nacke-Mitarbeiter zu tun haben will, der muss sich zur Linderhauser Straße 60 nach Nächstebreck begeben. Der Druckservie HP Nacke geht unter Namensfortführung in das Unternehmen von Matthias Harzen über. Was mit der Nacke-Immobilie am Haspel geschieht, könnte schon in Kürze geklärt werden.

Für HP Nacke endet damit sein Berufsweg über die Ausbildung bei August Jung-Söhne in Barmen und den 1969 anschließenden Tätigkeiten bei der Druckerei Gronenberg in Gummersbach, Solingen und schließlich in einem Ladenlokal an der Friedrich Engels-Allee, wo Nacke noch selbst an der Maschine stand. 1980 wurde das eigene Unternehmen gegründet und Nacke begann damit, sich als langjähriger Motor der Galerie Epikur weit über Wuppertal zu profilieren. Seine Ausstellungen waren Höhepunkte des Wuppertaler Kulturlebens. Nacke wurde zum Verleger, schuf mit Jochen Viehoff zahlreiche Pina Bausch-Kalender und weitere Werke zur Stadt mit Fotografen wie Björn Ueberholz, Olav Joachimsmeier oder Karl-Heinz Krauskopf daneben aber auch Bücher von Karl Otto Mühl oder Michael Zeller.

Seine Leidenschaft wurde das Magazin für Lebensart "Die Beste Zeit". Eigentlich möchte er diese besondere Leidenschaft auch nach dem 30. August 2015 nicht missen. Zumal sich niemand, wirklich niemand aus dem weiten Umfeld dieses Mannes einen rüstigen Rentner im gemächlichen Kurgastschritt auf seiner Lieblingsinsel Borkum vorstellen kann. Er selbst wohl auch nicht. An jedem Ende steht auch ein Anfang. Nur welcher?

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