Gemarker Kirche Mucke besucht Ausstellung zur Barmer Erklärung

Wuppertal · Wuppertals Oberbürgermeister Andreas Mucke und Superintendentin Ilka Federschmidt haben am Freitag (17. Februar 2017) die Ausstellung zur Barmer Theologischen Erklärung in der Gemarker Kirche besucht.

 Von li.: Martin Engels, Ilka Federschmidt, Andreas Mucke und Barbara Herfurth.

Von li.: Martin Engels, Ilka Federschmidt, Andreas Mucke und Barbara Herfurth.

Foto: Martin Göbler

Mit dabei waren Projektleiter Pfarrer Martin Engels sowie seine neue Mitarbeiterin Barbara Herfurth. Mucke wurde von seinem Büroleiter Michael Telian begleitet.

Pfarrer Engels führte durch die Ausstellung und betonte dabei die konfessionelle Vielfalt bei der Zusammenkunft zur Barmer Theologischen Erklärung an dem "historischen Ort" der Gemarker Kirche. Außerdem hob er hervor, wie wichtig es bei der Konzeption der Ausstellung gewesen sei, auch auf die "blinden Flecken" hinzuweisen.

Die Ausstellung verweist nämlich auch auf das Schweigen der Bekennenden Kirche gegenüber dem Antisemitismus und der Judenverfolgung. So wurde beispielsweise ein Hilferuf der Reichsvertretung des Deutschen Juden an den Evangelischen Kirchenrat in Berlin 1933 nicht erhört.

Sichtlich bewegt zeigte sich OB Mucke, als er von dem Schicksal des Lehrers Georg Maus (1888-1945) erfuhr, der unter anderem am Hindenburg-Realgymnasium (heutiges Gymnasium Bayreuther Straße) unterrichtet hatte. Maus war seit 1934 Mitglied der Bekennenden Kirche und wurde wegen einer Äußerung zur Feindesliebe verhaftet. Er starb 1945 auf einem Gefangenentransport.

OB Mucke war selbst Schüler des Gymnasiums Bayreuther Straße. "Ich war selbst auf der Schule. Aber von diesem persönlichen Bezug habe ich nicht gewusst", so der OB.

Am Ende des Rundgangs sagte Andreas Mucke: "Es ist schon beeindruckend zu sehen, dass die Gemarker Kirche ein so bedeutender Ort und Ausgangspunkt des Widerstandes war."

Auch der Teil der Ausstellung, der sich mit dem Bau der Synagoge auf dem ehemaligen Kirchengrundstück neben der Gemarker Kirche auseinandersetzt, habe ihn als "Symbol der Versöhnung" sehr berührt. Die Evangelische Kirche im Rheinland hatte der Jüdischen Kultursgemeinde das Grundstück an der Gemarker Kirche geschenkt.

Die Ausstellung "Gelebte Reformation — Barmer Theologische Erklärung" macht die Reformation in der Gegenwart erlebbar. Sie ist dienstags bis freitags von 11 bis 17 Uhr und samstags von 10 bis 14 Uhr zu sehen.

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