Wuppertalachse Mit der Oper im Karton

Wuppertal · Der Verein "Wuppertalachse", der das Stadtbild von 1929 in Modellgröße nachbaut, hat ein neues Domizil in Vohwinkel gefunden. Schon zur Weihnachtszeit sollen die Räume für Besucher geöffnet sein.

 Mit Stephan Volter (v.l.), Joachim Sauerwein und Dr. Peter Holbeck an der Spitze startet die „Wuppertalachse“ optimistisch in die Zukunft.

Mit Stephan Volter (v.l.), Joachim Sauerwein und Dr. Peter Holbeck an der Spitze startet die „Wuppertalachse“ optimistisch in die Zukunft.

Foto: Wupper

Noch stecken die Mitglieder der "Wuppertalachse" mitten im Umzugstrubel: Kisten, säuberlich mit Inhaltsangaben beschriftet, stehen an allen Ecken und in den Räumen im Untergeschoss. Doch schon ist zu sehen, dass sich im ehemaligen Edeka-Markt an der Goethestraße 42 eine Menge tut. Erste Modelle, wie etwa die Oper oder die Stadthalle, das Engelshaus, der alte Bahnhof Rittershausen, stehen auf Tischen, warten darauf, ins Ensemble eingefügt zu werden. Die ein oder andere Reparatur ist ebenfalls noch zu bewältigen, denn die Umzüge der vergangenen Jahre haben ihre Spuren hinterlassen.

Dem Verein geht es darum, ein stadtgeschichtliches Modell der Wuppertaler Talachse aus dem Jahr 1929 zu erstellen. Die erste Unterkunft hatte er bei Luhns in der Schwarzbach. Doch bald musste der Club, der es mittlerweile auf 22 Mitglieder gebracht hatte, zum ersten Mal umziehen: Die Modellbauer schlugen unter dem Dach des "BOB Kulturwerks" in Wichlinghausen ihre Zelte auf.

Es lief gut: Stadt, Stadtsparkasse, Kalkwerke Oetelshofen sowie Jackstädt-Stiftung förderten die Initiative, Ein-Euro-Jobber gaben tatkräftige Unterstützung. Dann wechselte das "Kulturwerk" den Besitzer, die "Wuppertalachse" stand wieder auf der Straße.

"Der Verein war kurz vor der Auflösung, viele Mitglieder sind ausgetreten. Die Modelle drohten in alle Winde zerstreut zu werden", so Stephan Volter, der dazustieß. Der Unternehmer aus Cronenberg nahm die Suche nach einem neuen Domizil in seine Hände — mit Erfolg. "Hier an der Goethestraße haben wir Parkplätze direkt vor der Tür, liegen zentral zwischen den Schwebebahnstationen Hammerstein und Bruch, sind von der Trasse aus schnell zu erreichen. Und die großen Schaufenster wecken die Neugier der Passanten und der neuen Nachbarn", freut sich Joachim Sauerwein, stellvertretender Vereinsvorsitzender.

Jetzt hat der Verein große Pläne: In den kommenden Jahren soll die Talachse weiter über Elberfeld, Sonnborn bis zum Kaiserplatz in Vohwinkel wachsen. "Dazu haben wir viele Fotos aus der Zeit, in der die markanten Gebäude entstanden, und natürlich Luftaufnahmen, auf denen man die Grundflächen genau erkennen kann, dann entsteht ein Holzgerüst. Anschließend ist unsere Kreativität gefragt. Denn es gibt eigentlich nichts, was wir zum Basteln nicht einsetzen könnten", so Sauerwein.
Klar, dass man auf neue, aktive Vereinsmitglieder hofft. Gefragt sind auch junge Leute mit Digital-Erfahrung: "Wir möchten im künftigen Clubraum im Keller eine Computersimulation einrichten, bei der man quasi im Führerstand einer Lok durch Landschaften steuern kann. So etwas muss programmiert werden, also habe ich schon Kontakt zur Uni aufgenommen", blickt Peter Holbeck voraus in die "Wuppertalachse"-Zukunft.

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