Gesellschaftsorientierte Forschung Ministerin übergibt Schneidewind Verdienstkreuz am Bande

Wuppertal / Berlin · Bundespräsident Frank Walter Steinmeier hat auf Vorschlag des Bundesforschungsministeriums Uwe Schneidewind (Professor für Innovationsmanagement und Nachhaltigkeit an der Bergischen Universität Wuppertal und von 2010 bis Ende April 2020 Geschäftsführer des Wuppertal Institutes für Klima, Umwelt, Energie) das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.

Prof. Dr. Uwe Schneidewind (Mitte) mit Bundesforschungsministerin Anja Karliczek und Uni-Rektor Prof. Dr. Lambert T. Koch.

Foto: BMBF / Hans-Joachim Rickel

Bundesforschungsministerin Anja Karliczek überreichte ihm das Verdienstkreuz am Mittwoch (15. Juli 2020) im Rahmen einer Feierstunde in Berlin. Schneidewind, der in Wuppertal als OB-Kandidat antritt, wurde für seine Beiträge zu einer gesellschaftsorientierten Forschung ausgezeichnet.

„Klimawandel und Nachhaltigkeit gehören zu den entscheidenden Themen für die Zukunft. Die Nachhaltigkeitsforschung leistet hierzu einen enormen Beitrag. Uwe Schneidewind ist seit langer Zeit einer der führenden Nachhaltigkeitsforscher Deutschlands. Mit seinen wegweisenden Arbeiten für eine ‚transformative Wissenschaft‘ hat er die Nachhaltigkeitsforschung in Deutschland maßgeblich weiterentwickelt: Heute werden in dieser Disziplin gesellschaftliche Veränderungsprozesse nicht mehr nur beobachtet, beschrieben und Lösungen angeboten“, so Bundesforschungsministerin Anja Karliczek. „Vielmehr werden die Veränderungen von den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler selbst aktiv angestoßen. Dabei werden die Bürgerinnen und Bürger direkt in den Forschungsprozess einbezogen und beteiligt. Mit diesem Ansatz hat Uwe Schneidewind eine Generation von Wissenschaftlerinnen mitgeprägt. Er hat einen großen Beitrag geleistet, dass der Wandel hin zu einer klimagerechten und ressourcenschonenden Welt gelingen kann. Ich freue mich sehr, dass dieses großartige Wirken nun mit dem Bundesverdienstkreuz gewürdigt worden ist.“

Prof. Dr. Dr. h.c. Lambert T. Koch (Rektor der Bergischen Universität), der auf Einladung der Bundesministerin Uwe Schneidewind zur feierlichen Verleihung nach Berlin begleitete, betonte anlässlich des Festakts: „Uns freut und ehrt diese Auszeichnung für Uwe Schneidewind als einem Hochschullehrer der Bergischen Universität. Sie wird jedes Jahr nur wenigen deutschen Wissenschaftlerinnen und zuteil. Gerade auch mit Blick auf den Aspekt Wissenstransfer ist die Ehrung hochverdient, denn das Engagement Uwe Schneidewinds hat einen starken gesellschaftlichen Impact. Vor allem das von ihm mit initiierte Zentrum für Transformationsforschung und Nachhaltigkeit (TransZent) verknüpft in vielfältiger Weise Forschung und konkrete Transformationsprozesse in der Bergischen Region und darüber hinaus.“

Schneidewind: „Gute Wissenschaft hat eine belebende Funktion für die Demokratie. Das ist das, was mich immer in meinem wissenschaftlichen Engagement angetrieben hat. Ich fühle mich durch diese Auszeichnung in besonderer Weise geehrt. Und dies gilt umso mehr, als der Vorschlag zur Verleihung aus dem Bundesforschungsministerium kam, mit dem ich selber immer wieder viele auch kontroverse Debatten geführt habe.“

Der 54-Jährige folgte nach seinem Studium der Wirtschaftswissenschaft an der Universität Köln sowie der Promotion und Habilitation zu Fragen des strategischen Umweltmanagements an der Universität St. Gallen im Jahr 1998 einem Ruf auf eine Professur für „Produktionswirtschaft und Umwelt“ an der Universität Oldenburg. Dort war er Professor, Dekan und von 2004 bis 2008 auch Präsident der Universität. Seit März 2010 ist Schneidewind Professor für Innovationsmanagement und Nachhaltigkeit an der Bergischen Universität. Von März 2010 bis April 2020 hat er zudem als Präsident und wissenschaftlicher Geschäftsführer das Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie geleitet.