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Interview: Verkehrsdezernent Frank Meyer zur Sperrung des Kiesbergtunnels: "Man merkt es deutlich"

Interview: Verkehrsdezernent Frank Meyer zur Sperrung des Kiesbergtunnels : "Man merkt es deutlich"

Seit 17 Tagen ist der Kiesbergtunnel geschlossen, um saniert zu werden. 14.000 bis 18.000 Autos, die ihn täglich nutzten, müssen seitdem andere Wege fahren. Rundschau-Redakteur Stefan Seitz sprach mit Verkehrsdezernent Frank Meyer (nicht nur) über das Thema Tunnel.

Wie wirkt sich die Tunnelsperrung auf den Verkehr im Wuppertaler Westen aus?

Wir haben zwar die Grünphasen vieler Ampeln auf das Tunnel-Thema angepasst, aber man merkt es trotzdem deutlich. In Elberfeld ist ein gutes Stück mehr los. Das zeigt, wie wichtig der Kiesbergtunnel ist. Noch bedeutsamer könnte er aber in naher Zukunft werden. Wenn nämlich das FOC am Döppersberg kommt, brauchen wir einen dauerhaft funktionierenden Kiesbergtunnel, um die zu erwartenden Besucherströme von außerhalb über die Neviandtstraße zur Post am Kleeblatt, und wieder zurück, zu führen.

Die Sanierung soll in fünf Monaten fertig sein. Klappt das?

Davon bin ich überzeugt. Wir sind in ständigem Kontakt mit dem Landesbetrieb Straßen NRW in Düsseldorf.

Wie läuft's am Döppersberg?

Ich bin sehr zufrieden. Die Kombination aus mehreren Einzelbaustellen funktioniert sehr gut. Wir sind in Sachen Zeit und Kosten gut im Plan, und 90 Prozent aller Aufträge für den neuen Döppersberg sind vergeben. Deswegen mache ich mir auch keine Sorgen, dass sich die Bauarbeiten des Investors in das Komplettbild einfügen werden. Die Gespräche, die wir dazu führen, sind gut und erfolgversprechend.

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Sind Sie nach wie vor ein Befürworter der B7-Sperrung?

Unbedingt. Wenn man heute von der Sparkasse aus auf die gesamte Baustelle blickt, und sich vorstellt, wir hätten das alles unter laufendem Verkehr gemacht... Kaum auszudenken! Wir hätten den Menschen damit viel mehr zugemutet, als das jetzt der Fall ist.

Wo sehen Sie in Zukunft das größte Wuppertaler Verkehrs- und Bauproblem?

In der Erhaltung unserer Brücken. Hier stoßen wir finanziell und vor allem personell an unsere Grenzen. Weitere Einsparungen sind nicht mehr akzeptabel, wenn sichergestellt werden soll, dass die städtische Verkehrsinfrastruktur funktioniert.

Welche Brücken betrifft das?

Vor allem die, die wir von der Bahn übernommen haben. Siehe Brändström-Brücke. Aber auch unsere eigenen Brücken. In den 50er und 60er Jahren wurde viel experimentiert, man weiß nicht mehr, welche Stähle damals verwendet wurden, es gibt keine Unterlagen. Ich erwarte noch manche böse Überraschung in diesem Bereich.

Keine Chance auf Schadenersatz oder Ähnliches?

Nein. Hier geht es sozusagen um "gekauft wie besehen". Schuldige bekommt man heute nicht mehr, und die Bahn übernimmt keine Haftung.

Ihre eigene Amtszeit läuft 2016 aus, und Sie werden als möglicher Planungsdezernent in Aachen gehandelt...

Bis auf weiteres bleibe ich Wuppertal erhalten. Ich bin aber in der Tat in Gesprächen mit Aachen, denn in meiner Heimatstadt zu arbeiten, wäre natürlich persönlich eine besondere Herausforderung.

(Rundschau Verlagsgesellschaft)