Keine Minuszinsen

Trotz Zinstief und wackelnder Weltwirtschaft: Die Bilanz der Stadtsparkasse Wuppertal ist auch 2014 vorzeigbar. Und das Filialgeschäft bleibt unangetastet.

 Das Sparkassen-Vorstandstrio mit Axel Jütz, Gunther Wölfges und Norbert Brenken (v.l.)

Das Sparkassen-Vorstandstrio mit Axel Jütz, Gunther Wölfges und Norbert Brenken (v.l.)

Foto: Sebastian Jarych

Das Kundengeschäftsvolumen um sieben Prozent gesteigert, ein ordentlicher Zuwachs bei den Immobilienfinanzierungen und ein stabiles Betriebsergebnis: Gunther Wölfges, seit 1. August neuer Vorstandsvorsitzender, war zufrieden. „In schwierigen Zeiten solide und erfolgreich gewirtschaftet“ schreibt die Sparkasse, bei der zwei von drei Wuppertalern ein Konto haben, unter das Jahr 2014.

Die schwierigen Zeiten beziehen sich vor allem auf das Zinsniveau, das Sparern das Leben schwer macht. „Minuszinsen“ – also Gebühren aufs Guthaben – schließt Vorstandsmitglied Axel Jütz aber aus: „Auch wenn wir auf absehbare Zeit keine Veränderung in der Zinspolitik der Europäischen Zentralbank sehen, wollen wir unseren Kunden auch in Zukunft Zinsen zahlen.“ Bis 2018, so die Einschätzung des Vorstands-Kollegiums, rechne man nicht mit einer Umkehr des Trends. Gegengesteuert hat die Sparkasse schon Anfang 2014 mit einem neuen, etwas höher verzinsten Anlageplan, in dem Kunden inzwischen 145 Millionen Euro festgelegt haben. Seit Dezember gibt’s mit „SparComfort“ ein weiteres Produkt mit ähnlicher Stoßrichtung.

Was Anleger ärgert, freut die Häuslebauer: Angesichts der günstigen Konditionen überrascht es nicht unbedingt, dass Vorstandsmitglied Norbert Brenken alleine bei neuen Immobilienfinanzierungen für Privatkunden 272 Millionen Euro Neugeschäfte ausweisen kann.

Nicht rütteln will die Sparkasse an ihrem Geschäftsmodell, in Wuppertal mit 34 Standorten flächendeckend vertreten zu sein. Gunther Wölfges mit Blick auf gegenteilige Tendenzen bei vielen Geschäftsbanken: „Wir lassen uns von keinem Marktteilnehmer einreden, dass die Filiale tot ist!“

Noch offen ist derweil, wie viel die Sparkasse aus dem Jahresüberschuss von konstant 13 Millionen Euro an die Stadtkasse ausschüttet. „Wir wollen dem Verwaltungsrat nicht vorgreifen“, so Wölfges. In Wuppertal investiert hat man ohnehin schon: Mit fünf Millionen Euro unterstützte die Sparkasse 1.332 Projekte vor Ort.

(Rundschau Verlagsgesellschaft)
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