Ja zum Fest — im Frühjahr

Wuppertal · Die Vorbereitungen waren fast abgeschlossen, am 13. September 2015 sollte am Loh das zehnte Integrationsfest stattfinden, doch es gab keine Genehmigung.

 Die Vertrauensbasis ist wieder hergestellt: Sozialdezernent Stefan Kühn sowie die Vertreter der Migrantenvereine trafen sich auf der Trasse am Loh.

Die Vertrauensbasis ist wieder hergestellt: Sozialdezernent Stefan Kühn sowie die Vertreter der Migrantenvereine trafen sich auf der Trasse am Loh.

Foto: Rolf Dellenbusch

"Juristisch durchaus vertretbar, menschlich und in der Konsequenz jedoch falsch", so Sozialdezernent Stefan die Kühn über die Entscheidung der Verwaltung, die Genehmigung für das zehnte Integrationsfest "Wuppertaler bewegen die Stadt" auf der Trasse rund um den Bahnhof Loh zu verweigern. "Bisher war die Trasse eine Baustelle, jetzt gilt sie formaljuristisch als Straße, für ein Fest muss sie gesperrt und Umleitungen ausgewiesen werden", erklärt Kühn weiter.

Das Nicht-Erteilen der Genehmigung hatte bei den Wuppertaler Migrantenvereinen Unverständnis und Empörung ausgelöst. Sie fühlten sich degradiert, als Menschen zweiter Klasse abgestempelt. Dass die Stadt ihre Entscheidung revidieren musste, ist dem Druck der Öffentlichkeit zu verdanken. OB Jung und Kämmerer Slawig sowie Stefan Kühn schalteten sich ein — eine Lösung wurde gefunden.

Da war das Kind jedoch schon in den Brunnen gefallen, denn viele Kooperationspartner des Festes hatten den 13. September nun anders verplant, einige Vereine wollten aus Enttäuschung sogar die bisher gute Zusammenarbeite mit der Stadt beenden. Doch zum Glück glätteten sich die Wogen: Jetzt luden Vertreter der Migrantenvereine zu einer Pressekonferenz am Trassenbahnhof Loh, um die positive Entwicklung vorzustellen.

"Seit 2006 feiern wir das Fest, seit 2011 am Bahnhof Loh. Bis zu 4.000 Besucher können wir dabei begrüßen, es kommt zu Begegnungen und Austausch. Im September wollten wir das Jubiläum besonders festlich begehen und den Reinerlös einem sozialen Zweck spenden", so Migrantenvereins-Sprecher Mohamed Abodahab. Mit Wuppertalbewegung, "Café Tacheles", Lions Club, der Vereinten Evangelischen Mission und Radio Wuppertal hatte man starke Kooperationspartner gefunden: "Entsprechend groß war unsere Frustration über die Absage", so Abodahab.

Doch jetzt geht der Blick in die Zukunft — und die ist positiv. Im Frühjahr wird "Wuppertaler bewegen die Stadt" zum zehnten Mal über die Bühne gehen. Der genaue Termin steht noch nicht fest. Wie geplant am Bahnhof Loh und hoffentlich größer und festlicher — wie es sich für ein Jubiläum gehört. Für die rund 500 Meter lange Festmeile wird die Stadt eine Umleitung ausweisen.

"Radfahrer sollten einfach absteigen, schieben, Menschen treffen, feiern und Spaß haben. Wir gehören zu Wuppertal und Wuppertal zu uns", findet Yavuz Aktas, der im "Bürgerforum Oberbarmen" engagiert ist. Genau die richtigen Schlussworte.

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