Grüne: Nur Verlierer bei L 419-Ausbau

Wuppertal · Die Wuppertaler Grünen sprechen sich gegen den geplanten Ausbau der L 419 aus. Die autobahnähnliche Maßnahme führe zu einer Verdoppelung des Verkehrs, befürchtet der Fraktionsvorsitzende und Oberbürgermeister-Kandidat Marc Schulz.

 Marc Schulz.

Marc Schulz.

Foto: Simone Bahrmann

Nach Angaben des Landesbetriebs "Straßen.NRW" sei mit 70 bis 100 Prozent mehr Verkehr zu rechnen. Die Planungen würden "auch erhebliche Einschnitte in die Natur entlang der Straße mit sich bringen wird und zwar sowohl bei den Planungen des Landes, als auch bei der von einigen Anwohnerinnen und Anwohnern gewünschten Tunnellösung", so Schulz. "Ein Tunnel ist jedoch aus unserer Sicht keine Lösung, sondern nur der Versuch, ein falsches Vorhaben etwas erträglicher zu machen. Das Grundproblem ist, dass der Ausbau in erster Linie zum Ziel hat, die A46 zu entlasten, d.h. es soll Verkehr aus dem Norden der Stadt in den Süden umgeleitet werden. Die Erfahrung zeigt aber, dass ein Ausbau des Straßenraums auch zu mehr zusätzlichem Verkehr führt. Also wird am Ende der gesamte ,Ring‘ um Wuppertal und somit die ganze Stadt mehr Verkehr bewältigen müssen, als heute ohnehin schon." Das alles widerspreche "dem Wunsch der großen Mehrheit der Bevölkerung nach einer Verkehrsinfrastruktur, die mehr auf umweltgerechte Mobilität setzt."

Schulz sieht stattdessen Kreisverkehre an der Staubenthaler und der Erbschlöer Straße als "sinnvolle Lösungsansätze. Darüber hinaus ist eine dritte Bedarfsspur, die je nach Verkehrsaufkommen in die eine oder andere Richtung befahrbar ist, denkbar."

Es gehe ihm nicht um "grüne Anti-Autoreflexe", sondern darum, "dass mit einem Ausbau am Ende niemandem geholfen ist: Die Autofahrenden werden trotzdem im Stau stehen, die Anwohnerinnen und Anwohner werden trotz (oder vielleicht sogar wegen) sieben Meter hoher Lärmschutzwände eine deutliche Einschränkung ihrer Wohnqualität hinnehmen müssen und das Bild der Parkstraße, die ja heute noch auf beiden Seiten von dichten Baumreihen eingerahmt ist, wird sich ebenfalls drastisch verändern."

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