Bergische Uni Gleichstellungspreis an Soziologin und Historikerin
Wuppertal · Die Soziologin Prof. Dr. Doris Bühler-Niederberger und die Historikerin Dr. Steffi Grundmann sind Trägerinnen des 13. Gleichstellungspreises der Bergischen Universität.
Die Wuppertaler Hochschule verleiht den mit 5.000 Euro dotierten Gleichstellungspreis jedes Jahr für hervorragende, innovative Projekte und strukturelle Maßnahmen auf dem Gebiet der Gleichstellung. Die Auszeichnung nahmen die Preisträgerinnen im Rahmen der Senatssitzung entgegen.
Prof. Dr. Doris Bühler-Niederberger wird ausgezeichnet für ihr Engagement im Bereich der Förderung ausländischer Studentinnen und Promovendinnen. Seit zehn Jahren unterstützt sie insbesondere Studierende und Nachwuchswissenschaftlerinnen aus Kirgisistan, die im Rahmen eines Aufenthalts an der Bergischen Universität an Forschungsprojekten mitarbeiten oder beim Verfassen eigener Arbeiten inhaltlich und methodisch begleitet werden.
„Damit bekommen diese weiblichen Nachwuchskräfte fachliche Inputs, die ihnen in ihrem Heimatland nicht zugänglich sind. Ihnen wird der Zugang zu internationaler Literatur ermöglicht, sie werden bekannt gemacht mit der Vielfalt theoretischer Ansätze und gleichzeitig wird ihnen auch Orientierung vermittelt“, so Prof. Bühler-Niederberger. Doch nicht nur fachlich sei diese Kooperation ein Zugewinn für die jungen Wissenschaftlerinnen aus Zentralasien. Auch der Aspekt einer neuen Perspektive sowie die positiven Auswirkungen auf das Selbstbewusstsein seien wichtig für die jungen Frauen.
Von dieser Kooperation profitieren aber auch deutsche Nachwuchswissenschaftlerinnen: „Sie werden in den wissenschaftlichen Austausch mit den Kolleginnen aus Kirgisistan und in die entsprechende Lehre und Forschung einbezogen. Damit gewinnen sie Erfahrungen in internationalen Kooperationen und in der Forschung in anderen Ländern und Kulturen“, so Bühler-Niederberger weiter.
Das Preisgeld soll den Nachwuchswissenschaftlerinnen zu Gute kommen, zum Beispiel in Form von Zuschüssen für Kongressreisen und für die Bearbeitung englischer Publikationen.
„Steffi Grundmann engagiert sich seit Jahren in allen Bereichen des universitären Lebens für Geschlechtergerechtigkeit und Gleichstellung. Dabei setzt sie die Gender-Theorie sowie Inhalte und Ergebnisse der interdisziplinären Geschlechterforschung jeweils kontextspezifisch und adressatenorientiert ein, um dem übergeordneten Ziel einer gerechteren Teilhabe für alle Mitglieder unserer Gesellschaft näher zu kommen“, heißt es im Nominierungsschreiben für den Gleichstellungspreis, das Dr. Volker Remmert, Professor für Wissenschafts- und Technikgeschichte, eingereicht hat.
Steffi Grundmann ist seit 2010 als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Bergischen Universität tätig und bietet seitdem kontinuierlich Lehrveranstaltungen zu geschlechterhistorischen Themen an. „Innerhalb der Fachgruppe Geschichte ist dieses Lehrangebot einzigartig“, so Prof. Remmert. Darüber hinaus hat Dr. Grundmann unter anderem das Mentorenprogramm im Fach Geschichte unterstützt, in dem sie die geschlechtersensible Aufstellung des Angebots für Studienanfängerinnen und -anfänger vorangetrieben hat, zum Beispiel durch die konsequente Verwendung geschlechtergerechter Sprache.
Neben ihrer Dissertation hat Dr. Grundmann eine Reihe von geschlechterhistorischen Publikationen vorgelegt sowie zahlreiche Vorträge und Präsentationen im In- und Ausland gehalten. „Sie ist seit jeher eng in den Gender Studies vernetzt und stärkt so die nationale und regionale Sichtbarkeit des Standortes Wuppertal als Ort interdisziplinärer Geschlechterforschung“, sagte die Gleichstellungsbeauftragte Dr. Christel Hornstein bei der Preisverleihung.
Das Preisgeld möchte Steffi Grundmann dafür einsetzen, einen Workshop zu Theorien und Methoden der altertumswissenschaftlichen Geschlechterforschung zu veranstalten, der das Ziel verfolgt, die Vernetzung des Nachwuchses voranzubringen sowie die Verbindung des Standortes Wuppertal mit interdisziplinären Kontexten und innovativen Forschungsansätzen der Gender Studies zu verbinden.