Gedenktafel zur Bücherverbrennung 1933: „Wehret den Anfängen!“

Wuppertal · Eine Bronzetafel soll in Zukunft auf beziehungsweise am Johannes-Rau-Platz daran erinnern, dass am 1. April 1933 in Wuppertal auf dem damaligen Barmer Rathausplatz die erste nationalsozialistische Bücherverbrennung in Nordrhein-Westfalen stattgefunden hat.

 Der Johannes-Rau-Platz vor dem Wuppertaler Rathaus.

Der Johannes-Rau-Platz vor dem Wuppertaler Rathaus.

Foto: Dennis Polz

Die Initiative zu einer solchen Erinnerungstafel war von der Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft, der der Armin T. Wegner-Gesellschaft und der Jüdischen Kultusgemeinde ausgegangen.

Die Armin T. Wegner-Gesellschaft veröffentlicht in ihrem aktuellen Dezember 2021-Rundbrief einen Textvorschlag für eine künstlerisch gestaltete Bronzeplatte. Darauf soll folgendes zu lesen sein: „Dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen. (Heinrich Heine) / Hass schachtelt ein, wie hoch die Flamme auch mag schlagen! (Else Lasker-Schüler) / Der Antisemitismus ist das Markenzeichen einer zurückgebliebenen Kultur (Friedrich Engels) / Auf diesem Platz wurden am 1. April 1933 die ersten Bücher im heutigen NRW verbrannt. Was dann geschah, weiß man. Wehret den Anfängen!“

Im Kulturausschuss ging es Mitte Dezember vergangenen Jahres erstmals um das Thema: Das Ergebnis war ein gemeinsamer Antrag der politischen Parteien, in der ersten 2022er Sitzung des Gremiums am 9. Februar nochmals zu beraten. Zuvor wird sich die „Kommission des Erinnerns“ mit der Gedenktafel beschäftigen – und ein Votum abgeben, das im Kulturausschuss berücksichtigt werden soll.

In Sachen Finanzierung beteiligen sich die Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft mit 3.000 Euro, die Armin T. Wegner-Gesellschaft mit 1.000 sowie der „Freundeskreis Beer Sheva“ mit 500 Euro. Die Akquise weiterer Drittmittel und Spenden steht zusätzlich auf dem Programm.

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