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Forensik-Standort Wuppertal: Kritik aus Wülfrath an Sträßer-Vorschlag

Standort-Diskussion : Forensik: Kritik an Sträßer-Vorschlag

Die Suche nach einem Standort für die forensische Klinik im Landgerichtsbezirk Wuppertal sorgt auch in Wülfrath für Unruhe. Die im Rat vertretene „Wülfrather Gruppe“ kritisiert den CDU-Landtagsabgeordneten Martin Sträßer für dessen Versuch, die ehemalige Klinik Aprath wieder ins Gespräch zu bringen.

„Wir haben bereits in 2012 einen breiten, parteiübergreifenden Konsens bezüglich des Themas ,Forensik‘ erzielt. Das war ein Schulterschluss aller Ratsfraktionen“, so der Fraktionsvorsitzende Wolfgang Peetz. Warum Sträßer diesen Konsens verlasse, sei unerklärlich. „Das verstehen ja noch nicht einmal seine eigenen Parteifreunde in Wülfrath“, so Peetz. „Die Behauptung des CDU-Fraktionsvorsitzenden Axel Effert, der Standort Aprath sei Sträßer in den Mund gelegt worden, ist jedenfalls nachweislich falsch. Zum wiederholten Male forciert Herr Sträßer diesen Standort, zuletzt in einem Gespräch mit der Führung der Wuppertaler CDU bei Minister Laumann.“

Niemand verstehe Sträßers Motivation. Mit dem Beschluss gegen die „Kleine Höhe“ wolle Wuppertal einen wichtigen Naturraum erhalten. Es sei immer klar gewesen, dass das Land dann das eigene Grundstück in Ronsdorf für die Forensik nutzen werde. Dort hätte die Stadt Wuppertal aber gerne Gewerbe angesiedelt. „Mit dem Vorschlag Aprath hilft der Sträßer seinen Wuppertaler Parteifreunden nun aus der Klemme oder will das Thema über die Kommunalwahl retten“, vermutet Peetz. In einer Pressemitteilung habe der Landtagsabgeordnete erklärt, er fühle sich bei dem Thema „Forensik“ dem Gesundheitsminister gegenüber verpflichtet. „In wessen Auftrag ist der Abgeordnete Sträßer hier tätig?“, fragt sich Peetz. „Auf keinen Fall hat er ein Mandat aus Wülfrath, in dieser Richtung tätig zu werden. Da er auch Wülfrather Ratsmitglied ist, verlässt er hier unsere gemeinsame Linie." Die „Wülfrather Gruppe“ fordert eine Stellungnahme der CDU Wülfrath und des Bürgermeisterkandidat Andreas Seidler.