St. Antonius Flüchtlingsboot in Barmen

Wuppertal · Sieben Meter lang und 800 Kilogramm schwer ist das Flüchtlingsboot, das während seiner Reise durch das Erzbistum Köln nach Wuppertal kommt. Vom 16. bis 22. Oktober 2017 macht es Station in Kirche St. Antonius am Alten Markt.

 In der Kölner Kirche St. Maria in Lyskirchen trug das Flüchtlingsboot zur letzten Weihnachtszeit eine rheinische Krippe. Jetzt kommt dieses echte Boot auch nach Wuppertal.

In der Kölner Kirche St. Maria in Lyskirchen trug das Flüchtlingsboot zur letzten Weihnachtszeit eine rheinische Krippe. Jetzt kommt dieses echte Boot auch nach Wuppertal.

Foto: Conrads

Monsignore Michael Haupt: "Erst wenn man unmittelbar vor dem Boot steht, nimmt man wahr, wie klein und schutzbedürftig es ist. Unvorstellbar, dass Menschen mit solch einem Boot das Mittelmeer überquerten. Libysche Schleuser versuchen, in diesen primitiven 'Holzschalen' bis zu 100 Menschen nach Europa zu bringen."

Das Erzbistum Köln kaufte 2016 das Flüchtlingsboot, das von der maltesischen Armee bei einer Rettungsaktion beschlagnahmt wurde. Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki feierte mit dem Boot als Altar auf dem Roncalliplatz in Köln die Fronleichnamsmesse, an die sich buchstäblich eine Tournee anschloss. "Christus sitzt im Flüchtlingsboot" ist das Motto der Reise des Bootes durch das Erzbistum Köln, zu dem auch Wuppertal gehört.

"In Lesungen, Gesprächen, Workshops, Friedensgebeten und Messen wird das Flüchtlingsboot in die Mitte der Christen genommen", erklärt Pfarrer Haupt. Zur Eröffnung der Ausstellung am Montag (16. Oktober) um 19.30 Uhr, spricht Sozialdezernent Stefan Kühn. Über "Transit und vom Leben zwischen den Welten" liest Olaf Reitz aus alten und neuen Texten. Dazu spielt die Mandolinen-Konzertgesellschaft Wuppertal. Friedensgebete beginnen täglich um 17 Uhr.

Am 17. Oktober um 19.30 Uhr kommt Christel Neudeck, Frau des verstorbenen Rupert Neudeck und Mitgründerin von "Cap Anamur/Deutsche Not-Ärzte" nach Barmen. Seit fast 40 Jahren engagiert sie sich in der Flüchtlingshilfe, die in drei Jahren ab 1979 fast 10.000 Vietnamesen rettete. Der Wuppertaler Peter-Hammer-Verlag hat ihr neues Buch "Was man nie vergessen kann" veröffentlicht.

Paul Papenburg lädt am 18. Oktober zu einem Kreativworkshop "Neue Segel setzen" ein.

Flucht-Geschichten sind am 19. Oktober ab 17.30 Uhr zu hören, denn in St. Antonius gibt es seit 2015 einen offenen Flüchtlingstreff, um den sich die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung und die Kolpingfamilie kümmern. Es wird über ehrenamtliche Mitwirkung informiert.

Am 20. Oktober führt "Pro Asyl" ab 16 Uhr durch das Ausstellungsprojekt.

Dance to experience" ist Titel eines interkulturellen und interreligiösen Tanz- und Begegnungsprojektes mit Milton Camilo — am 21. Oktober ab 11.15 Uhr. Abends um 18.30 Uhr schließt sich ein Videoabend mit dem Titel "Flucht im Film" an.

Über Seelsorge und Seenotrettung spricht Pfarrer Regamy Thilainathan am 22. Oktober ab 13 Uhr. Es gibt arabische Spezialitäten.

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