Forum der Sparkasse Wuppertal China: Partner oder Bedrohung?

Wuppertal · Ist China Partner oder Bedrohung? Auf diese Fragen suchte ein hochkarätig besetztes Podium im Forum der Sparkasse unter der Leitung von Hans-Jürgen Speitel adäquate Antworten. Im gut gefüllten Forum nutzten die Besucher im Anschluss die Möglichkeit zur Diskussion mit Experten.

 Das Podium.

Das Podium.

Foto: Sparkasse/Jens Grossmann

Die Vertreter aus Wirtschaft, Journalismus, Gesellschaft und Politik hielten Chinas Regelbrüche übereinstimmend für das größte derzeitige Problem. Hier zeige sich auch die schädliche Wirkung des amerikanischen Protektionismus. Er komme in einem Moment, in dem es eigentlich verstärkter globaler Zusammenarbeit bedürfe, um China zur Regeltreue zu verpflichten.

Auf dem Podium war im Kleinen zu beobachten, was Europa jetzt im Großen dringend braucht: Schulterschlüsse und Einigkeit. Die europäische Politik, in Person des EU-Parlamentariers Elmar Brok und die deutsche Wirtschaft, für die Friedolin Strack vom Bundesverband der Deutschen Industrie sprach, waren sich beim Umgang mit China auffallend oft einig. „Schon heute ist Europa die größte Handelsmacht der Welt und spricht auf diesem Feld mit einer Stimme“, so Brok. Da könne man den Chinesen durchaus höflich aber selbstbewusst begegnen.

Der chinesische Journalist Shi Ming mahnte zu einer genauen Betrachtung Chinas. „China ist keine innere Einheit, es gibt mehrere Machtzentren.“ Vieles, was wie aggressive Propaganda wirke, sei schlicht dem internen Machterhalt der Partei geschuldet. Als Beispiel nannte er die neue Seidenstraße: „Die Waren fließen bereits über gut ausgebaute Kanäle. Warum also macht die Regierung derart Werbung dafür?“ Bei der Seidenstraße ginge es um den massiven Ankauf und Bau weltweiter Infrastruktur.

China und den USA sei gemein, dass sie Handels- und Machtpolitik zusammen betrieben, erklärte Prof. Dr. Gustav A. Horn. Das sei den Europäern eher fremd. Dennoch herrschte am Ende Konsens und Zuversicht, dass Europa eine starke Rolle als Partner zukomme. Vorausgesetzt, es gelingt der EU, ihre innere Einheit weiter auszubauen.

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