Nachbarschaftsheim ausgezeichnet Bundespreis für Wuppertaler Kinderlesewagen

Wuppertal · Bundesfamilienministerin Lisa Paus hat in Berlin den Bundespreis der Mehrgenerationenhäuser 2023 verliehen. Von den insgesamt 550 Einrichtungen im Bundesgebiet gingen Preise an Häuser in Wuppertal, Dortmund und Koblenz.

 Der Kinderlesewagen auf dem Platz der Republik.

Der Kinderlesewagen auf dem Platz der Republik.

Foto: Manuela Salem

Das Nachbarschaftsheim erhielt die Auszeichnung für seinen Kinderlesewagen am Platz der Republik. Hier bieten engagierte Lesepatinnen und -paten den Kindern am Ostersbaum Leseförderung auf dem Spielplatz.

Geschäftsführerin Gabi Kamp: „Wir bringen die Bücher dahin, wo die Kinder sowieso gerne sind und bieten ihnen bedingungslos die Erfahrung, dass Lesen toll sein kann. Auf ihrem Spielplatz begegnen die Kinder im Kinderlesewagen spannenden Büchern und sammeln die Erfahrung, dass Lesen Spaß machen kann.“

 Die Preisverleihung in Berlin.

Die Preisverleihung in Berlin.

Foto: Manuela Salem

Aktuelle Studien belegen, dass die Lesekompetenz von Kindern abnimmt und eine steigende Zahl von Grundschülern nicht ausreichend gut lesen kann. Doch bedingen Lese- und Sprachkompetenz in fast allen Fächern schulischen Erfolg.

Projektleiterin Manuela Salem: „Die Lesekompetenz mancher Kinder ist erschreckend! Wenn Eltern nicht gut Deutsch sprechen oder Vorlesen nicht Bestandteil der Familienkultur ist, stellt das Weichen. Und wenn dann das Pflichtprogramm Lesen im Schulunterricht nicht gelingt, verlieren die Kinder sehr schnell die Motivation, die sie naturgemäß mitbringen.“

Dem versucht das Nachbarschaftsheim mit dem Kinderlesewagen entgegenzuwirken und die Kinder nehmen das freiwillige Angebot mit Begeisterung an. Sozialarbeiterin Salem: „Sobald wir den Wagen aufschließen, kommen die Kinder zu uns. Sie nutzen ihre Chance auf positive Leseerfahrungen und entdecken gemeinsam mit unseren ehrenamtlichen Lesepatinnen und -paten die spannende Welt der Bücher.“

Geschäftsführerin Gabi Kamp: „Schule als Lern- und Leseort reicht oft nicht. Kinder brauchen vielfältige Chancen herkunftsbedingte Nachteile auszugleichen und haben ein Recht darauf, dass wir ihnen passende Angebote machen!“

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