Wirtschaft IHK gegen Paketabgabe für Onlinehandel

Auch die Bergische IHK lehnt den Vorschlag der CDU/CSU-Bundestagsfraktion einer Paketabgabe für den Onlinehandel, die dem stationären Handel zugutekommen soll, ab. Es sei „gut gemeint, aber letztlich nicht durchdacht und deshalb kontraproduktiv“, so IHK-Hauptgeschäftsführer Michael Wenge.

 Symbolbild.

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Foto: Manuel Alvarez

Erst werde der stationäre Einzelhandel aufgefordert und dabei unterstützt, eine Multi-Channel-Strategie zu realisieren. Dann solle er auf seine neue digitale Sparte Abgaben zahlen, um seinen stationären Kanal zu stützen. „Die Logik erschließt sich mir nicht“, so Wenge. Wenn wiederum nur reine Online-Händler die Abgabe zahlen müssten, sei die Wettbewerbsgleichheit gefährdet. Zudem seien gerade die kleineren inhabergeführten Geschäfte selbst Empfänger von Online-Lieferungen. Ob sie dafür dann ebenfalls belastet werden sollen, sei bisher nicht klar.

„Viel hilfreicher als eine neue Abgabe wäre es, die Innenstädte attraktiver zu machen, um so Kunden in die Geschäfte zu holen“, betont Wenge. Im Bergischen Städtedreieck seien die Kommunen bereits vor Corona bei diesem Thema sehr aktiv gewesen, auch wenn noch viel zu tun bleibe. Und die Privatwirtschaft habe sich durch das Engagement in Immobilien- und Standortgemeinschaften (ISG) individuell eingebracht. „Kommunen und Privatinitiativen finanziell in die Lage zu versetzen, die Standorte individuell und zeitnah aufzuwerten, das ist der Schlüssel zum Erfolg. Wir brauchen eine nachhaltige und von einer großen Mehrheit getragene Strategie für unsere Innenstädte“, so der IHK-Hauptgeschäftsführer.

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