Er ist nicht der einzige: Auch in Barmen, Heckinghausen und Vohwinkel gibt es eine solche Einrichtung, wo dreimal pro Woche Sechs- bis 15-Jährige, die aus anderen Ländern nach Deutschland gekommen sind und noch nicht mit einem Schulplatz versorgt werden konnten, elementare Deutschkenntnisse lernen – und manches mehr. Lehramtsstudierende sowie Ex-Lehrkräfte kümmern sich professionell um den Unterricht und die Betreuung.
Beim Besuch der Jackstädt-Stiftung in der Alten Feuerwache war live zu erleben, wie Kinder, die in den Muttersprachen Russisch, Ukrainisch, Polnisch, Albanisch, Türkisch, Arabisch und Hindi zu Hause sind, sich den verschiedensten deutschen Wörtern nähern, die mit dem Frühling zu tun haben. Und wie sie miteinander austauschen, was „Frühling“ in ihrem Herkunftsland bedeutet.
Vor der Alten Feuerwache (von li.): Suna Lenz, Leiterin des Integrationsressorts, Peter Jung (Jackstädt-Stiftung), Sozialdezernentin Annette Berg, Leonie Getta („LernRäume“), Marc Kanzler, der Vorsitzende der Jackstädt-Stiftung, sowie Arlin Çakal-Rasch, die Leiterin des Kommunalen Integrationszentrums.
Foto: Simone BahrmannOder wie man das lustige Spiel „Frühlingsdetektive“ spielt, bei dem jemand eine frühlingstypische Bezeichnung auf einem Zettel am Rücken trägt und mit gezielten Fragen herausfinden muss, was er oder sie ist. Auch Ex-Oberbürgermeister Peter Jung als „Küken“ und Wuppertals Sozialdezernentin Annette Berg als „Schmetterling“ hatten dabei viel Spaß mit den Kindern.
9.000 Euro kostet ein „LernRaum“ pro Jahr: Darin enthalten sind die Honorare der Lernbegleiter, die Raummiete sowie Materialkosten. Mehr als 500 neu zugewanderte junge Leute konnten sich bislang in den „LernRäumen“ auf ihren Schulbesuch vorbereiten. Jetzt werden weitere Menschen und/oder Organisationen gesucht, die das Projekt finanziell unterstützen und seine Fortführung auch über Elberfeld hinaus möglich machen möchten.
Sozialdezernentin Annette Berg: „Ein großartiges Projekt, das die Startchancen der Kinder und Jugendlichen deutlich verbessert und ihnen durch unser Bildungssystem hilft. Gleichzeitig können die Studierenden, die sie unterrichten, wichtige Praxiserfahrungen sammeln.“
Suna Lenz ergänzt: „Wenn die Kinder dann tatsächlich eingeschult werden, ist ihnen die Situation in einem Klassenraum nicht mehr unbekannt. Das hilft sehr beim Start im neuen Land Deutschland.“