Prozessbeginn am Donnerstag in Wuppertal Amokfahrt kommt vor Gericht

Wuppertal · Es müssen Szenen wie in einem Actionfilm gewesen sein: Ein 48-jähriger Wuppertaler raste Anfang des Jahres im Porsche auf der Flucht vor der Polizei über die A46 und mit 150 km/h durch die Stadt. Er stand laut Staatsanwaltschaft unter Drogen — und hatte keinen Führerschein.

Was die Ermittlungen über das Geschehen am Mittag des 28. Januar an den Tag gebracht haben, liest sich in der Tat fast wie ein Hollywood-Drehbuch: Mit einem Porsche 997 — sprich der sechsten Generation des legendären 911 — war Kücük T. auf der A46 in Richtung Dortmund unterwegs. Laut Anklage, ohne im Besitz eines gültigen Führerscheins zu sein — dafür aber unter Drogeneinfluss. Ein Polizeibeamter im zivilen Einsatzwagen habe beobachtet, wie der 48-Jährige völlig unvermittelt von der Beschleunigungsspur auf die linke Fahrbahn zog — und ihn daraufhin zum Anhalten aufgefordert.

Statt zu stoppen, gab der Mann aber offensichtlich erst richtig Gas: Mit rund 190 Stundenkilometern soll er mehrere Fahrzeuge auf der linken und rechten Spur überholt und teilweise auch die Standspur genutzt haben, um dann wieder haarscharf vor den Wagen einzuscheren. Nach Verlassen der Autobahn überfuhr er laut Anklage erst eine rote Ampel und raste dann mit 150 km/h über die Düsseldorfer Straße.

Die Wahnsinnsfahrt endete erst an der Einmündung Mettmanner Straße in der Nähe der Nordbahntrasse. Nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft verlor er hier bei einem Überhol- und Abbiegeversuch die Kontrolle über den Boliden. Er schleuderte erst gegen einen Stromkasten und ein Verkehrsschild und kollidierte dann mit einer Mauer.

Der Prozess gegen Kücük T. beginnt am Donnerstag (5. November 2015) um 9.30 Uhr vor dem Wuppertaler Amtsgericht. Er muss sich wegen vorsätzlicher Straßenverkehrsgefährdung und Fahrens ohne Fahrerlaubnis verantworten.

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