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Welche Kennzahlen?

Welche Kennzahlen?

Betr.: "Neulich ... in der Stadthalle", Rundschau vom 7. Oktober

Wenn 6,5 Prozent weniger Arbeitslose, Stabilisierung der Einwohnerzahl, 120.000 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze und ein bevorstehender Haushaltsausgleich das Ergebnis von elf Jahren sein sollen, für die Herr Jung ja nun wirklich nicht persönlich verantwortlich zeichnet, dann bringt mich das zum Nachdenken.

Bekanntlich ist die Stadt doch hoch verschuldet und hat sich geweigert, einen Nachtragshaushalt aufzustellen. 6,5 Prozent weniger Arbeitslose — auf welche reale Kennzahl bezogen? Was ist mit den 6,5 Prozent wirklich passiert? Alle in ausreichend sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze vermittelt? Welche Kennzahlen (Steuereinnahmen, Rentenbeiträge, Krankenkassenbeiträge) muss ich mir bei 120.000 sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen wirklich vorstellen?

Keine Verabschiedungsfeier — dafür hat Herr Jung jetzt meine Sympathie. In meinem Berufsleben habe ich manche Abschiedsfeier organisieren müssen. Was ist davon geblieben? Rechnungen, die vielleicht noch in Buchhaltungsordnern ruhen. Für das Gewesene gibt der Kaiser nichts.

W. Brigitte Smolka-Bormann, Hackestraße

(Rundschau Verlagsgesellschaft)