Was heißt „Waldumwandlung“?

Nordpark: Bäume sollen für 100 Parkplätze weichen

Die Stadt Wuppertal will im Nordpark einen Wald „umwandeln“: Wer in der Verwaltung ist für diese zynische Formulierung „Waldumwandlung“– siehe städtische Vorlage – verantwortlich? Das heißt, viele Bäume fällen, um 100 Parkplätze zu errichten. Das ist seit etwa anderthalb Jahren bekannt und wird nun aktuell.

Die Frage stellt sich, ob Oberbürgermeister, Verwaltung und Politiker vergessen haben, dass sie bei jeder sich bietenden Gelegenheit darauf hinweisen, wie wichtig heutzutage Flora und Fauna seien, dass man sich in Wuppertal um den Umweltschutz kümmere, Klimaschutz unerlässlich sei und so weiter und so weiter. Und nun viele Bäume fällen – für Parkplätze?

Glauben die Verantwortlichen wirklich, dass nach Kiosk- und Lokaleröffnung Massen an Menschen in den Nordpark einfallen werden? Die Rathäusler/innen haben sich wohl die Örtlichkeiten nicht angeschaut, sonst wüssten sie, dass a) sich etwa fünf Gehminuten entfernt von der Straße Mallack ein städtischer Parkplatz mit etwa 30 Plätzen befindet, b) es zwei an Feiertagen und Wochenenden recht wenig genutzte Parkstreifen gibt, c) ein weiterer Parkplatz mit etwa 200 Plätzen gegenüber der Straße Kickersburg zu finden ist (auch von hier fünf Gehminuten in den Nordpark).

Wenn der Parkplatz der Firma Axalta gehört, könnte die Stadt diese fragen, ob sie – gegen Gebühr/Miete – ihn an Feiertagen und Wochenenden den Besuchern zur Verfügung stellt. Vernünftig argumentiert, klappt das sicherlich, denn heutzutage wollen doch alle Umweltschutz und Nachhaltigkeit, auch die Stadtverwaltung, oder nicht?

Sollten Oberbürgermeister und Entscheider/innen ihre„Waldumwandlungspläne“ umsetzen, auch in abgespeckter Form, verlören sie den letzten Rest an diesbezüglicher Glaubwürdigkeit und sollten sich nicht mehr zu Umweltschutzthemen äußern.

Übrigens: Man sehe sich bei gutem Wetter sonntagsnachmittags die chaotischen Szenen auf der Zufahrtsstraße zum Nordpark an. Und dann 100 Autos mehr?

Frank Khan

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