1. Leser

Namensdiskussionen: „Vernünftige Grenze ziehen“

Namensdiskussionen : „Vernünftige Grenze ziehen“

Betr.: „Nach Toreschluss: Das neue beschissen“, Rundschau vom 25. Juli

Lieber Herr Trapp,
Ich bin begeisterte Leserin ihrer wöchentlichen Beiträge. Einfach köstlich, wie geschickt und humorig Sie alle kleineren und größeren Probleme(chen) verpacken. Sie sind ein wahrer Meister Ihres Fachs. Vergangenen Samstag haben Sie wieder so toll berichtet, jedoch fühle ich mich von diesem Bericht persönlich an einer bestimmten Stelle angesprochen, da ich leider zu der kleinen Minderheit auf diesem Planeten gehöre, die so überaus wenig Pigmente hat. Ich bin nämlich ein „Bläuken". Es hat mich sehr belustigt, was Sie da geschrieben haben und ich kann das alles nur zu gerne bestätigen.

Nun habe ich mir gedacht, da ja heute so viel über Diskriminierung geredet und geschrieben wird,dass ich mich ja auch diskriminiert fühlen könnte wegen meiner nicht alltäglichen Haarfarbe. Erstens bezweifele ich, dass sie rot ist, sondern eher goldfarben, weshalb zu meiner Kinderzeit mal ein mitfühlender Mensch mich „Goldfasan" nannte, was mich jedoch nichte glücklich machte. Zweitens meine ich, dass es doch für alle Rothaarigen nunmehr unangenehm ist, dass es ein Rothaargebirge gibt, oder denken Sie nur an das "Rote Meer". Aber kommt da mal jemand drauf , das umzubenennen?

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Ich gehöre zu der Generation, die noch mit Negerküssen, Mohrenköpfen, Mohrenstraße usw. groß geworden ist,ohne dass irgendwer sich böses dabei gedacht hat. Es waren alles nur Namen, Namen, wie Schmitz, Meier, Müller, usw., wobei sich auch niemand was denkt. Hinter dem Namen Bäcker kann ja auch ein Doktor stecken.Fühlt der sich dann diskriminiert? Oder denken Sie an Joseph Mohr. Der hat das weltbekannte Weihnachtslied „Stille Nacht, Heilige Nacht " geschrieben. Muss der nun auch umbenannt werden ? Irgendwo muss da doch mal eine vernünftige Grenze gezogen werden. Was z.B. lange Traditionen hat, wie St. Martin, Weihnachtsmarkt usw., sollte auch zukünftig so heißen.

Also nichts für Ungut, ich habe mich ja auch mit meiner Veranlagung arrangiert und in meinem Leben teilweise das "anders sein" auch genießen dürfen.Gerne freue ich mich auf Ihre nächste Kolumne,

Ihre Leserin B. Reinhold