Nordpark-Debatte Schranke an den Anfang der Straße

Betr.: Nordpark

Die Argumentation zum Thema Nordpark-Parkplatz klingt wie aus den 60er Jahren: Autowahn ohne Alternativen, auch im Leserbrief von Herrn Schmitz. Seit 60 Jahren machen wir überall und immer wieder die selbe Erfahrung: Mehr Straßen und mehr Parkplätze führen zu mehr Verkehr, niemals zu Entlastung oder Entschärfung der Situation.

Ein Drittel der Wuppertaler muss ohne Auto auskommen, sollen diese Menschen dem Nordpark fernbleiben, oder wollen wir das Ziel anstreben, den Nordpark mit öffentlichem Verkehr und mit sicheren Radwegen wirklich für alle Wuppertaler zugänglich zu machen? Und zwar im gleichen Zeitraum, in dem sonst der Parkplatz gebaut würde? Möglich wäre das!

„Wenn’s um Erholen geht, fahren die Leute (wenn es möglich ist) bis ganz nach vorn.“ Dann macht man es eben unmöglich. Intelligente Lösung heißt, eine Schranke an den Anfang der Straße, Einfahrt nur für Anwohner, Gehbehinderte (deren Status auf Antrag nach spätestens vier Wochen kompetent bearbeitet sein muss, Zustände wie im Leserbrief von Dr. Clausen sind einfach beschämend, und er ist bei Weitem kein Einzelfall), Busse, die direkt am Parkeingang halten, und für sonstige Parkwillige eben nur, wenn noch etwas frei ist. Der Suchverkehr entfällt, die Straße muss nicht umgebaut werden und das Geld, das man für den Parkplatz ausgegeben hätte, kann man in einen wetterfesten Weg vom Firmenparkplatz und in die Loh-Hatzfeld-Trasse investieren.

Für die seit Jahrzehnten verschlafene Mobilitätswende müssen jetzt die Weichen gestellt werden. Neue Parkplätze gehören ganz sicher nicht dazu. Und an einen Runden Tisch gehören auch Vertreter des ADFC und von „Extinction Rebellion“: 250 tote Straßenbäume sind nur die Spitze des Eisberges. In den Wuppertaler Wäldern sind Tausende Bäume vertrocknet. Mit einem großen Parkplatz können wir bald mit dem Auto zu einem Nordpark ohne Bäume fahren.


Sigrid Kremer

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